Kurfürsten von der Pfalz
 


1 Leben
1.1 Jugend
1.2 Streit um die Vormundschaft
1.3 Heirat mit Elisabeth Stuart
1.4 Kurfürst vor dem Dreißigjährigen Krieg
1.5 König von Böhmen
1.5.1 Vorgeschichte und Pläne
1.5.2 Wahl und Krönung
1.5.3 Regierung
1.5.4 Schlacht am Weißen Berg
1.6 Flucht
1.7 Verlust der Erblande
1.8 Im Exil
1.9 Tod
2 Rezeption
2.1 Zeitgenössische Publizistik und Propaganda
2.2 Forschung
3 Literatur


Elisabeth Stuart
Ruprecht v.d. Pfalz
Ausstellung "der Winterkönig"

Kurfürst Friedrich V.

Leben

1.9 Tod

Mit dem Eingreifen des schwedischen Königs Gustav Adolf in den Krieg durch seine Landung am 4. Juli 1630 auf Usedom schien eine neue hoffnungsvolle Situation für Friedrich zu entstehen. Am 17. September 1631 trafen die Truppen Gustav Adolf bei Breitenfeld auf die kaiserlichen Truppen unter Tilly. Tilly wurde vernichtend geschlagen und konnte auch im folgenden Jahr den Vormarsch der Schweden in Süddeutschland nicht aufhalten. Die Eroberung Oppenheims im Dezember 1631 war für Friedrich V. das Zeichen für die Rückkehr ins Reich. Im Januar 1632 verabschiedete er sich von seiner Familie, in der festen Überzeugung, bald wieder in Heidelberg residieren zu können.

Im Februar 1632 traf Friedrich mit dem siegreichen König in Frankfurt am Main zusammen und wurde von ihm mit allen Ehren eines Monarchen empfangen, was ihm die protestantischen Fürsten übel nahmen. Jedoch konnte Friedrich Gustav Adolf keinerlei Unterstützung anbieten, da seine erneuten Bitten um Unterstützung in London und Den Haag ungehört blieben. Im Gegenteil, anstelle Friedrich zu unterstützen, versuchte man ihn zum Spielball der englischen Interessen zu machen. Der englische Gesandte schlug Gustav Adolf vor, die Pfalz als „Faustpfand“ zu behalten. Friedrich erklärte, dass er solch einem Handel nie zustimmen würde, und verzichtete auf eine Restitution, das heißt eine Wiederherstellung in seine alten Rechte, unter solchen Bedingungen.

Notgedrungen nahm Friedrich deshalb am folgenden Feldzug des schwedischen Königs nach Bayern teil und marschierte am 17. Mai 1632 in München ein. Auch die hier geführten Verhandlungen über seine Restitution verliefen wenig erfolgreich und endeten in einem Eklat. Gustav Adolf als Sieger im Kampf gegen die Habsburger glaubte weiterhin die Bedingungen für die Wiedereinsetzung Friedrichs diktieren zu können.

Dementsprechend niederschmetternd war auch die Antwort Gustav Adolfs auf die Frage nach den Bedingungen für eine Wiedereinsetzung ohne englische Hilfe. Friedrich solle Gustav Adolf huldigen und die Pfalz gleich einem Lehen aus den Händen des schwedischen Königs erhalten. Zu wichtig waren für Schweden die wirtschaftlich und strategisch bedeutenden Gebiete der Kurpfalz. Eine Bitte um Milderung der Bedingungen wurde von Gustav Adolf freundlich, aber bestimmt zurückgewiesen. So trennte man sich, und Friedrich begab sich im Oktober 1632 in das schwedisch besetzte Mainz.

Gustav Adolf starb am 16. November 1632 in der Schlacht bei Lützen, und fast zur gleichen Zeit hatte sich England endlich entschlossen, eine kleine Streitmacht mit genügend finanziellen Mitteln bereitzustellen. Doch dies nützte dem Winterkönig nicht mehr. Ihn plagte seit Anfang Oktober eine Infektion, die sich in den nächsten Wochen verschlimmerte. Auch der aus Darmstadt nach Mainz herbeigerufene Arzt Peter de Spina konnte nichts mehr für Friedrich tun. Am Morgen des 29. November 1632 stellte er den Tod aufgrund eines pestilenten Fiebers, wahrscheinlich der Pest, fest.

Da der älteste noch lebende Sohn Friedrichs Karl Ludwig noch minderjährig war, wurde als Administrator der Kurpfalz der Bruder Friedrichs Ludwig Philipp von Simmern eingesetzt. Die Eingeweide des „Winterkönigs“ wurden im Westchor der Katharinenkirche in Oppenheim beigesetzt und der einbalsamierte Leichnam zunächst in die Festung Frankenthal verbracht. Am 9. Juni 1635 floh Ludwig Philipp vor den erneut anrückenden Spaniern mit den sterblichen Überresten von Frankenthal nach Kaiserslautern. Im Juli 1635 erreichte der Tross Metz, und man stellte den Sarg im Keller eines Bürgerhauses ab. In Frankenthal hatte der Sarg bereits mehrere Tage unter freiem Himmel gestanden und fiel während der Flucht nach Metz mehrfach vom Wagen. Im September 1637 soll Ludwig Philipp den Sarg ins sichere Sedan überführt haben. Wo die Gebeine des Winterkönigs ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ist bis heute unbekannt.

 

 

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