Kurfürsten von der Pfalz
 


1 Leben
1.1 Jugend
1.2 Streit um die Vormundschaft
1.3 Heirat mit Elisabeth Stuart
1.4 Kurfürst vor dem Dreißigjährigen Krieg
1.5 König von Böhmen
1.5.1 Vorgeschichte und Pläne
1.5.2 Wahl und Krönung
1.5.3 Regierung
1.5.4 Schlacht am Weißen Berg
1.6 Flucht
1.7 Verlust der Erblande
1.8 Im Exil
1.9 Tod
2 Rezeption
2.1 Zeitgenössische Publizistik und Propaganda
2.2 Forschung
3 Literatur


Elisabeth Stuart
Ruprecht v.d. Pfalz
Ausstellung "der Winterkönig"

Kurfürst Friedrich V.

Leben

1.1. Jugend

Friedrich wurde am 26. August 1596 im Jagdschloss Deinschwang als erster Sohn des pfälzischen Kurfürsten Friedrich IV. und der Prinzessin Luise Juliane von Nassau-Oranien geboren. Die Kurpfalz war zu dieser Zeit mit fast allen wichtigen Fürstenhäusern des Heiligen Römischen Reiches verwandtschaftlich verbunden. Seine Mutter war die Tochter von Wilhelm I. von Oranien-Nassau und Charlotte von Bourbon-Montpensier. Dementsprechend nahmen an seiner Taufe am 6. Oktober 1596 in Amberg viele in- und ausländische Fürsten und Diplomaten teil.

Da die pfälzische Residenzstadt Heidelberg zu dieser Zeit von mehreren Pestwellen heimgesucht wurde, verbrachte Friedrich die ersten beiden Jahre in der Oberpfalz und kam erst 1598 nach Heidelberg. Die Oberpfalz oder Obere Pfalz bildete zur damaligen Zeit gemeinsam mit der Unteren Pfalz, auch als Rheinpfalz bezeichnet, die Kurpfalz. Der calvinistische Glaube des pfälzischen Zweiges der Wittelsbacher bildete einen tiefen Gegensatz zur katholischen Linie der Familie in Bayern, die zu dieser Zeit durch Herzog Maximilian I. in München repräsentiert wurde.

Weil Friedrich über seine Mutter ein Neffe des Fürsten von Sedan, Heinrich von Bouillon, war, schickte man ihn ab dem Frühjahr 1604 zur Ausbildung an den Hof in Sedan. Gerne hätte auch König Heinrich IV. von Frankreich den jungen Pfalzgrafen an seinem Hofe gesehen. Für Sedan gaben neben den verwandtschaftlichen Beziehungen aber vorrangig religiöse Gründe den Ausschlag, denn dort erhielt Friedrich eine streng calvinistische Ausbildung, auf die man in Heidelberg großen Wert legte. Sein Lehrer wurde der Theologe Daniel Tilenius, der dort schon seit 1559 wirkte und als Vertreter eines gemäßigten königstreuen Calvinismus galt. Tilenius war durch den Unabhängigkeitskampf der Niederlande und die Religionskriege in Frankreich geprägt und predigte eine umfassende Solidarität der protestantischen Fürsten. Er machte es sogar zu deren Christenpflicht, einzugreifen, wenn Glaubensbrüder in Gefahr waren oder von der Obrigkeit bedrängt wurden. Diese Ansichten dürften Friedrich geprägt und die theologischen Grundlagen für die spätere Politik der Kurpfalz unter seiner Regierung gebildet haben.

Neben einer gründlichen theologischen Ausbildung lernte Friedrich auch Dinge, die für seine zukünftige Rolle als Kurfürst des Reiches wichtig waren. So erlernte er beispielsweise die französische Sprache, die damals auf dem Gebiet der Diplomatie wichtig war und wurde mit der französischen Hofkultur vertraut gemacht.

 

 

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