Zagunluk
Das stark geplünderte Gräberfeld von Zagunluk liegt am
südöstlichen Rand der Taklamakan-Wüste.
Das mehrere hundert Gräber umfassende Areal war ein Begräbnisplatz
von Nomaden, dessen ältestes Grab etwa 3000 Jahre alt ist
und der über einen Zeitraum von 1500 Jahren genutzt wurde.
Die größeren Gräber sind Grüfte für ganze Familienverbände.
Die Gräber bargen unterschiedlichste Beigaben: Hosen mit
Zwickel zum bequemen Reiten; Pfeil und Bogen samt Futteral
zum Transport; Glasperlen, die aus westlichen Gebieten stammen;
lackierte Kämme, die auf Zentralchina verweisen. Man fand
hier ebenfalls zwei Konghou-Harfen und allerlei verschiedene
Tierknochen. Viele der lokal gefertigten Beigaben bezeugen
die eigene traditionelle Kultur. Andere Funde stammen nicht
ursprünglich aus dem Tarim-Becken. Sie zeigen die Verbindung
der Nomadenvölker zu weiter entfernten Kulturen. Die Gräber
selbst ähneln in Anlage und Beigaben denen der Steppennomaden
des Altai-Gebietes.
Viele der Toten sind als natürliche Mumien erhalten. Sie
waren vollständig bekleidet und wurden mit persönlicher
Habe und Proviant bestattet. Augen, Mund und Nasenlöcher
wurden mit einer Paste verklebt, die Gesichter sind teilweise
bemalt. Die Köpfe wurden auf Unterlagen gebettet. Die Art
der Bestattung zeigt, dass den Verstorbenen der Nomadenstämme
große Aufmerksamkeit zuteil wurde.
Zwei Handspindeln
Mumie eines Babies
|