URSPRÜNGE
DER SEIDENSTRASSE
Sensationelle Neufunde aus Xinjiang, China
Berlin,
Martin Gropius-Bau
13. 10. 2007 - 14. 1. 2008
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
Museum Weltkulturen, D5
09.02.2008 - 01.06.2008
Käwrigul / Gumugou
Xiaohe
Yanghai
Hami Innenstadt
Wupu
Yanchi Xiang
Subexi
Zagunluk
Sampula
Loulan
Yingpan
Jiaohe
Alagou
Kizil-Stausee
Ili-Tal
Klima und Landschaften
Ethnien des Tarim-Beckens
Frühe Metallverarbeitung
Nahrung und Ernährung
Die Macht des Tieres
Textilien und Stoffe
Sprache und Schrift
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Alagou
Der Fundort liegt an einer wichtigen Passage vom Tarim-Becken
nach Norden. Über den Tianshan-Gebirgszug gelangte man in
die Steppe des Dsungarischen Beckens.
Der Fundplatz von Alagou birgt zwei Gräberfelder. Besonders
interessant ist das jüngere Gräberfeld, das der Westlichen
Han-Zeit zugerechnet wird. In bis zu 200 m3 großen Gräbern
fand man je eine Holzkammer aus Kiefernholz. Die Toten hatten
reiche Beigaben erhalten. Man fand viele Schmuckgegenstände
aus Gold, zum Beispiel über 100 papierdünne Zierbleche mit
Motiven im Tierstil. Daneben fand man Lackwaren, Seide und
Keramik. Aus der hohen Qualität der Beigaben schließt man,
dass die Bestatteten zur Oberschicht gehörten.
Viele Dokumente der Han-Zeit erwähnen Reiserouten, die
in Ost-West-Richtung das Tarim-Becken queren, aber kaum
Nord-Süd-Strecken. Alagou liegt an solch einer Nord-Süd-Passage,
und die Funde belegen interessante Kontakte: In Alagou fand
sich chinesische Seide aus einer Zeit, als das Han-Reich
seine Herrschaft noch gar nicht so weit nach Westen ausgedehnt
hatte. Ähnliche Seide wurde auch im Altai-Gebiet entdeckt,
in den skythischen Fürstengräbern der Pazyryk-Kultur. Es
gab also chinesische Waren im Tarim-Becken, bevor China
offiziell Kontakte dorthin pflegte. Ein weiterer Beleg für
eine sehr frühe Nutzung der Verkehrsstrecken durch das Tarim-Becken,
lange vor der Zeit der klassischen Seidenstraße.
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