Die Ursprünge der Seidenstraße

URSPRÜNGE DER SEIDENSTRASSE
Sensationelle Neufunde aus Xinjiang, China

Berlin, Martin Gropius-Bau
13. 10. 2007 - 14. 1. 2008

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
Museum Weltkulturen, D5
09.02.2008 - 01.06.2008


Käwrigul / Gumugou
Xiaohe
Yanghai
Hami Innenstadt
Wupu
Yanchi Xiang
Subexi
Zagunluk
Sampula
Loulan
Yingpan
Jiaohe
Alagou
Kizil-Stausee
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Klima und Landschaften
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Nahrung und Ernährung
Die Macht des Tieres
Textilien und Stoffe
Sprache und Schrift

 

Der Inbegriff der Seidenstraße: Textilien und Stoffe

Ferdinand von Richthofens Begriff "Seidenstraßen" hat sich eingeprägt für ein Verkehrsnetz, auf dem bei weitem nicht nur Seide gehandelt wurde. Dennoch war Seide ein wichtiges Luxushandelsgut. Lange Zeit glaubte man im Westen, Seide wachse auf den Blättern von Bäumen. Dass die Seide in China als fertiger Faden aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen wird, blieb hier lange verborgen. Seide war im Westen sehr begehrt.

Noch vor der Seide kannte man dort Wollstoffe. Die ältesten Funde stammen aus Käwrigul und Xiaohe, etwa aus der Zeit von 2000 - 1800 v. Chr. Für die frühe Zeit erstaunlich sind die fortschrittlichen Techniken des Webens, Flechtens, Wirkens, Filzens und Färbens.

Außergewöhnlich sind die Textilien aus Sampula, für die es in Nordwest-China nichts Vergleichbares gibt. Die Frauen trugen schwere, knöchellange Röcke, die aus mehreren Querbändern bestanden. Neben der in Sampula gefertigten Kleidung findet man dort auch importierte Stücke, wie das spektakuläre Fragment eines Behangs mit Kentaur und Kriegerfigur in 24 Farben.

Die Textilfunde im Tarim-Becken sind Beispiel für lokale Tradition und Kultur, zeigen, woher Fremdes importiert wurde, und wie weit Handelsverbindungen schon reichten.

Aufgrund der klimatischen Verhältnisse befinden sich diese Textilfunde in einem herausragenden Erhaltungszustand. Ihre Herstellung und künstlerische Gestaltung spiegelt sowohl die Entwicklung einer eigenständigen Textilkultur, als auch den kulturellen Austausch zwischen Ost und West wider. Während die frühen Wolltextilien von fundierten Kenntnissen in der Filzherstellung und Wollfärberei zeugen, sind die später aufkommenden Seide- und Baumwolltextilien hingegen eher Importware.

oben: Brokatetui für Kamm und Spiegel
links: Fragment eines Wandbehangs

 

  Texte: rem

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