Klima und Landschaften
Xinjiang gehört zur gemäßigten Wüstenklimazone. In den
Ebenen herrscht kontinentales Klima. Dazu kommen die topografischen
Verhältnisse: Flache Gebiete sind umgeben von Hochgebirgszügen.
Daraus resultieren Wetterextreme: Im Sommer ist es tagsüber
extrem heiß, des Nachts und im Winter ist es eisig kalt.
Die Niederschläge sind äußerst gering, und die Verdunstung
ist sehr hoch. Diesen Klimabedingungen verdanken wir den
erstaunlich guten Erhaltungszustand vieler Funde: Die rasche
Austrocknung konserviert hervorragend.
Seit Menschengedenken war das Klima in Xinjiang ähnlich
trocken wie heute. Durch den größeren Abfluss von Schmelzwasser
der Gletscher in den umliegenden Bergen gab es in der Ebene
entlang der Flüsse dichte Auenwälder aus Pappeln, Ölweiden,
Schilf und Tamarisken, genannt Tugai, nach dem Wort Tograk,
Pappel. Hier lebten zeitweise Tiger, Hirsche und Wildschweine.
In Phasen der Austrocknung mussten wegen des plötzlichen
Wassermangels ganze Städte aufgegeben werden.
Im Laufe der Zeit ging die Tugai-Vegetation mehr und mehr
zurück. Dafür gibt es mehrere Gründe: Das Abholzen der Pappelbäume
könnte die Bodenerosion gefördert haben. Die verbreiteten
Nutztiere Schaf und Ziege ästen die nachwachsenden Pflanzentriebe
möglicherweise so stark ab, dass sich die Tugai- Vegetation
nicht mehr erneuern konnte.
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