1.2.08

Die Wende in Sachen Hortus Palatinus?

Ein Leserbrief und seine Wirkung

Was ein einfacher Leserbrief alles bewirken kann, konnte die Heidelberger Öffentlichkeit gestern erfahren. Sie erinnern sich: Zum 27.1. hatten wir Medienschelte geübt, weil die Rhein-Neckar-Zeitung immer noch schrieb, die Denkmalbehörden ließen sich Zeit, was eine Stellungnahme zu den absurden Nachbauplänen des Herrn Wessendorf betrifft. Wir hatten die RNZ darauf hingewiesen, dass "ein einfacher Anruf beim Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen" schnell die nötige Klarheit brächte,

Nun, die RNZ veröffentlichte selbstverständlich den Leserbrief nicht. Sie tat aber Besseres, nahm allen Mut zusammen, rief in Esslingen an (wer auch immer diesen Heldenmut bewies) und erhielt prompt die Antwort, die seit Monaten bekannt ist: Keine Rekonstrukion in dieser Dichte!

Schnell packte man die Gelegenheit beim Schopf und die Zurück-Ruder und titelte nicht nur auf der Titelseite, sondern sogar vierspaltig in Innern "Aus für den 'Hortus Palatinus'?" Dass hier immerhin ausführlich die Stellungnahme der Badischen Heimat zitiert wurde, lässt sogar über die Bezeichnung als "Badischer Heimatverein" hinwegsehen.

Die Badische Heimat wird weiter die "überaus charmanten Ursprungspläne" (so Frau Thoms-Hoffmann klagend in ihrem Kommentar) bekämpfen. Sie wird weiter den Finger in die Wunden legen, ob das das von Wessendorf im Stil einer Autobahntankstelle geplante Besucherzentrum ist oder die von ihm angeregte "gemeinnützige Betriebsgesellschaft".

Und sie wird vor allem in den nächsten Tagen ein eigenes Konzept für die Gestaltung des Schlossgartens vorstellen. Das berücksichtigt mit Sicherheit die Vorstellungen des Denkmalschutzes. UND es wird - wenn möglich - nicht an die Erhebung von Eintrittsgeldern gekoppelt sein.

siehe auch:
Der Hortus Palatinus und die Charta von Florenz

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