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10.11.07

Hortus Palatinus: Neuer Dämpfer für Wessendorf

Wie uns erst jetzt bekannt wurde, meldete sich nach einem Bericht des Mannheimer Morgen vom 7.11. jetzt auch Schlossverwalter Andreas Falz in der Angelegenheit um den Hortus Palatinus zu Wort. Nachdem er Landeskunde online gegenüber noch am Montag vorher um Zurückhaltung bei der Zitierung seiner Auskünfte gebeten hatte (und wir haben auf den Abdruck des Interviews deswegen verzichtet), erfreut uns das jetzt um so mehr.

Andreas Falz sei mit der Vorgehensweise von Wessendorf nicht einverstanden, so der MM. Das klinge so, als ob er entscheide, aber das Land behalte auch nach Gründung einer gemeinnützigen Betreibergesellschaft die Mehrheit. Ob es dazu allerdings überhaupt komme, sei völlig offen.

Auch Landeskunde online gegenüber betonte Falz, dass Wessendorfs Rechnung wichtige Posten nicht beachte. "Überschüsse" kämen nur zu Stande, wenn man die Baukosten für das Schloss herausrechne. Es sei "Humbug", so Falz gegenüber dem MM, dass das Schloss Überschüsse erwirtschafte, die dann in andere Bauten des Landes flössen. So hatte am Freitag vergangener Woche die RNZ noch Wessendorf zitiert. Und auch die Stadträte im Heidelberger Umweltausschuss hatten sich zu der Hoffnung verstiegen, die Schlossverwaltung von Mannheim nach Heidelberg holen zu können. Die Ruine produziere jedes Jahr für das Land Millionen Euro an Baukosten, so der MM weiter, etwa durch die Sanierung des Gläsernen Saalbaus und des Glockenturms. Lediglich Vermietung, Verpachtung, Verwaltung und Pflege von Schloss und Garten schrieben schwarze Zahlen.

Falz legte Wert darauf, dass der Schlossgarten nicht "vergammelt sei ", und es gebe auch keinen Pflegerückstau. Lediglich zwei Treppen stünden zur Sanierung an. Er kritisierte weiterhin deutlich die geplanten Eintrittsgelder. Wenn Wessendorf, so Falz gegenüber dem MM, für den Garten drei Euro Eintritt verlange, gehe er davon aus, dass sich der Besucherwert des Schlosses verdopple. Das sei jedoch eine falsche Annahme.

Allerdings legt Falz auch auf die Feststellung, das Besucherzentrum werde gebaut, "mit oder ohne Wessendorf". Wer die Entwicklung bei Schlösser und Gärten kennt, so unsere Meinung, weiß das längst. Ludwigsburg und Schwetzingen haben längst eine attraktive Kombination von Kassenbereich und Museumsshop. Allerdings geht Wessendorf wohl weiter und plant, wie seine Präsentation in Heidelberg zeigte, eine Besucherführung im Shop, die eher an eine Autobahntankstelle oder an das allseits bekannte schwedische Möbelhaus erinnert als an Besucherfreundlichkeit.

Was nun alte Pläne angeht, die die Landesverwaltung schon vor drei Jahren im Kontakt mit der Denkmalpflege verfolgt habe und auf die sich Wessendorf jetzt bezieht, gehe es lediglich darum, die "Grundstruktur des Gartens wieder sichtbar zu machen", und das auch nur in "beispielhafter Rekonstruktion". Mehr als das, so betont Falz in dem Bericht ausdrücklich, sei mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar.

Nach dem Montags-Bericht in der Stuttgarter Zeitung der zweite herbe Rückschlag für die Wessendorf-Pläne. Die Frage ist, warum die RNZ, warum der Heidelberger Gemeinderat nie das Gespräch mit Verantwortlichen im Land gesucht haben. Vermutlich denken die Stadträte wirklich, Andreas Falz habe sein Büro in Mannheim.

Es wäre allmählich Zeit für die RNZ, ganz sachte zurück zu rudern, z.B. indem sie die guten Argumente der Badischen Heimat, die der Zeitung schon Anfang der vergangenen Woche zugestellt wurde, endlich aufgreift und veröffentlicht.


 

 

 

 
 

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