8.11.07
Heidelberger Gemeinderat: Wessenberg vor dem Umweltausschuss
Der Umweltausschuss des Heidelberger Gemeinderats gab gestern
Hans-Joachim Wessendorf die Gelegenheit, seine Pläne vorzustellen.
Sachlich gab es nichts Neues, Wessendorf vertrat weiterhin vehement
seine Auffassung von der Nützlichkeit und Notwendigkeit einer
umfassenden Rekonstruktion und stützte sich dabei auf Planungen,
die lange bevor er seine Idee entwickelte, im Umlauf waren.
In der anschließenden Aussprache zeigten allerdings die
Heidelberger Stadträte wenig Gespür, weder für
politische Grundregeln noch für die Sensibilität der
Materie. Da war z.B. aus dem Reihen der CDU die Rede davon, dass
sich eine Gruppe gebildet habe, die das Projekt "torpedieren"
wolle. Immerhin wurde damit die Bürgerinitiative wenigstens
zur Kenntnis genommen. Es geht allerdings der Bürgerinitiative
nicht darum, zu "torpedieren", sondern darum, dass Sachargumente
wenigstens zur Kenntnis genommen werden. Das wäre guter Politikstil.
Kein historisches Gespür ließ ein anderer Stadtrat
der CDU erkennen. Er wollte den Gegnern des Projekts "ins
Stammbuch schreiben", dass Schwetzingen eine sehr schöne
und attraktive Gartenanlage habe. Dass der Fall Schwetzingen völlig
anders liegt, sollten wir ihm ins Stammbuch schreiben. Mit einem
historischen Abriss des Schwetzinger Gartens dazu.
Die SPD sah das Projekt hoffnungsvoll und hofft, die wenigen
Gegenstimmen in ihren Reihen noch überzeugen zu können.
Insgesamt standen seltsamerweise nicht denkmalpflegerische Grundsätze,
sondern die Gebührenfrage und die Toiletten im Vordergrund.
Als ob der Bau eines Klohäuschens den Nachbau der Renaissance-Kulisse
notwendigerweise zur Voraussetzung hätte.
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