26.11.07

Tivoli und andere - eine Replik

Man solle sich nur mal die Publikumsmagneten Tivoli oder Hellbrunn anschauen, dann wisse man, welchen Stellenwert ein rekonstruierter Hortus Palatinus in Heidelberg haben könne. So sagte sinngemäß Baubürgermeister Raben von der Malsburg in der Fernsehdiskussion bei RNF.

Dass er damit genau wieder Äpfel mit Schafen verglich, mag man der Stimmungsmache zuschreiben, die er damit offensichtlich bezweckte.

Für Herrn von der Malsburg als kleine historische Nachhilfe: Der Garten der Villa d‘Este in Tivoli wurde zwar als Renaissance-Garten angelegt, verfiel aber durch mangelnde Pflege im 18. Jahrhundert. Er wurde im 19. Jahrhundert bereits wieder restauriert, wobei keinerlei andere Nutzungsschicht, die sich darüber gelegt hätte, entfernt hätte werden müssen. Ebenso der Park von Schloss Hellbrunn bei Salzburg. Kontinuierliche Nutzung ohne grundlegende Zerstörung oder Überbauung.

Darfs noch der Garten bei Schloss Villandry sein? Nachgebaut nach 1906. Nach knapp einem Jahrhundert der Umwandlung in einen englischen Landschaftspark.

Keiner dieser Gärten wurde als - wie wir weiterhin sagen - ahistorischer Nachbau angelegt! Und genau deshalb beweisen diese Gärten gar nichts. Schon gar nicht die Berechtigung, mit dem Nachbau des Hortus Palatinus Geschichte vorzutäuschen.

Ebensowenig wie der Luisenpark in Mannheim, der als Gartenanlage der Bundesgartenschau völlig anderen Gesetzen gehorcht.

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