Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Schloss Ludwigsburg Garten Presse Nachrichten Hotel

Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Schloss Garten Presse Nachrichten Hotel  Heidelberg Mannheim Hortus Palatinus Rekonstruktion Schwetzingen Schloss Garten Schlossgarten
Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Hortus Palatinus Schloss Garten

19.11.07

Hortus Palatinus - die 46. Kalenderwoche
Wessendorf: Kein Besucherzentrum ohne Hortus Palatinus

Es tat sich viel in der vergangenen Woche um Hans-Joachim Wessendorf und seinen Plan, den Hortus Palatinus zu rekonstruieren. Zum einen hatte Wessendorf einen erneuten Auftritt vor dem Heidelberger Gemeinderat (der zwar nichts entscheiden kann, aber Wessendorf ein dankbares Forum abgibt), zum zweiten einen im SWR, zum dritten einen bei der Bürgerinitiative zum Erhalt des romantischen Schlossgartens.

Der Heidelberger Gemeinderat ließ immerhin, deutlich anders als sein Umweltausschuss in der Woche zuvor, mehr kritische Stimmen zu dem ganzen Komplex verlauten, stand aber wohl, so war zu vernehmen, dem Projekt im Wesentlichen ebenso wohlgesonnen gegenüber wie die Stadtspitze. Dass es jedoch nach wie vor nichts mit "Quertreiben" oder ähnlichem zu tun hat, wenn sich gegen ein solchen Projekt die Stimmen erheben, hat mit politischem Stil zu tun.

Donnerstag sendete SWR2 dann sein Forum, wo unter Moderation von Jörg Tröger der Züricher Professor für Denkmalpflege Georg Mörsch und der Heidelberger Kunsthistoriker Matthias Untermann mit Hans-Joachim Wessendorf die Argumentenklinge kreuzten. Wessendorf begann wieder mit den üblichen Banalitäten, dass im Schlossgarten Toiletten fehlten und Sitzbänke ohne Lehnen stünden. Im Verlauf der Sendung zeigte er sich jedoch unbeeindruckt von dem vernichtenden Urteil, das die beiden Professoren über die Unmöglichkeit seines Vorhabens abgaben.

Das gleiche Bild am Freitag darauf, als er der Bürgerinitiative im "Essighaus" in Heidelbergs Plöck seinen Plan vorstellte. Zwar wurde lang, fast zu lang, und ebenso ausgiebig über Fragen der Finanzierung verhandelt, aber im weiteren Verlauf zeigte sich, dass Wessendorf nichts, aber auch gar nichts von den schwer wiegenden Argumenten der beiden Professoren vom Vortag behalten hatte. Meinungen, die seiner Auffassung widersprechen, wertet er als Einzelmeinungen ab, und es sieht fast nach Obrigkeitshörigkeit aus, wenn er, unter Verzicht auf jegliche eigene Stellungnahme, immer wieder gebetsmühlenartig betont, nichts von den Plänen stamnme von ihm, er habe nur aufgegriffen, was vorher schon einmal geplant gewesen sei ("vorgesehen" - als ob das irgendeine Sache besser mache), und im übrigen müsse "der Denkmalschutz" entscheiden, was gebaut werde und was nicht.

Das Argument, er verfälsche das Bild von der Geschichte, indem er an die Stelle des gewachsenen Gartens eine künstliche Kulisse setze, die nur vier der vierhundert Jahre Gartengeschichte repräsentiere, meinte Wessendorf vom Tisch wischen zu können. Dagegen zu setzen hatte er allerdings nichts Ernsthaftes, weder, was das Bild von Geschichte, noch, was die deutlich angezweifelte "Aufenthaltsqualität" anging.

Wessendorf führte weiter aus, dass beim Heidelberger Schloss ein überzeugendes Besucherkonzept fehle. Die Frage allerdings, ob er das Servicecenter oben im Schloss mit einbezogen hätte, verneinte er. Und die Bruchsaler Zentrale von Schlösser und Gärten, wo wesentliche Fäden im Marketing der staatlichen Schlösser zusammenlaufen, kannte er gar nicht. So sieht gute Vorbereitung aus. Da passt es doch gut ins Bild, wenn er auch Andreas Falz, Schlossverwalter in Heidelberg, nur die Äußerung einer völlig unwesentlichen Meinung unterstellt (siehe unsere Meldung vom 10.11.).

Zum Schluss allerdings gelang es, ihn auf eine klare Aussage festzunageln. Nachdem er vorher schon immer wieder bestritten hatte, dass die Einrichtung eines Besucherzentrums und die Rekonstruktion des Hortus Palatinus eigentlich gar nichts miteinander zu tun hätten, sagte er schließlich ausdrücklich, dass die Rekonstruktion des Hortus Palatinus wesentlicher Bestandteil seines Plans sei. Wenn die Schlösserverwaltung das nicht wolle, sei sie sicher auch in der Lage, das Besucherzentrum alleine zu bauen und zu betreiben.

Frohgemut stimmte indessen die Beobachtung, dass die FDP-Stadträtin Annette Trabold im Heidelberger "Stadtblatt" ausführlich die Argumente der Badischen Heimat zitierte und dass die Rhein-Neckar-Zeitung nach anderthalb Wochen endlich die Stellungnahme der Badischen Heimat als Leserbrief abdruckte.

Spenden Sie für die Bürgerinitiative "Rettet den Schlossgarten der Romantik"!

 

 

 
In Surfin' Süden:
 

OTTO - Ihr Online-Shop

Bisher im Streit um den Hortus Palatinus:

13.11.07 - Hortus Palatinus: Badische Heimat e.V. veröffentlicht 12 Thesen zum Streit um die Rekonstruktion [...mehr]

11.11.07 - Fotoalbum "Heidelberger Schlossgarten" ist online [...mehr]

10.11.07 - Neuer Dämpfer für Wessendorf-Pläne [...mehr]

8.11.07 - Wessenberg vor dem Umweltausschuss des Heidelberger Gemeinderats [...mehr]

6.11.07 - Hortus-Palatinus-Pläne: Denkmalschutz mehr als skeptisch [...mehr]

5.11.07 - Was ist los in Heidelberg? Zum Streit um den Hortus Palatinus [...mehr]

5.11.07 - Hortus Palatinus: FAZ bejubelt Stifter-Initiative [...mehr]

29.10.07 - Bürgerinitiative zur Verhinderung der Rekonstruktion des "Hortus palatinus" gegründet [...mehr]

 

Startseite | Service | Aktuelles | ZUM
© Landeskunde online 2007