Schlossgeschichten

Schloss Ludwigsburg und die Herren Württembergs - Notizen zur Baugeschichte

Spatzen für Ludwigsburg? - Was das Schloss kostete

Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Schloss Ludwigsburg

Neueinrichtung des Schlossmuseums im Alten Corps de Logis und Riesenbau zum Ludwigsburger Schlossjubiläum 2004

Wie richtet man ein Schloss ein?

Dreihundert Jahre Geschichte in den Räumen Herzog Eberhard Ludwigs und seiner Familie

Das Flair eines festlichen Rokokoappartements aus der Zeit des Herzogs Carl Eugen

  

Herzogin Johanna Elisabeth von Württemberg (1680-1757)

1697 feierte man in Stuttgart und dem "Badischen Hof" zu Basel - er gehörte den Markgrafen von Baden-Durlach, die damals ohne ansehnliches Schloss waren - zwei fürstliche Hochzeiten. Johanna Elisabeth von Baden-Durlach heiratete Herzog Eberhard Ludwig (1676-1733) von Württemberg. Eberhard Ludwigs Schwester Magdalene Wilhelmine (1677-1742) bekam den Markgrafen Karl III. Wilhelm (1679-1738) von Baden-Durlach zum Mann.

Das Arrangement war von den frommen Müttern der Fürstenkinder verabredet worden und band die beiden führenden lutherischen Fürstenhäuser Südwestdeutschlands aneinander. Menschlich führte sie die beteiligten Frauen in Tristesse.

Johanna Elisabeth und Magdalene Wilhelmine hielten sich weiter an die pietistischen Vorstellungen von Rollen und Moral, in denen sie erzogen worden waren. Ihre Männer folgten dagegen fast klischeehaft "barocken" Lebensentwürfen. Eberhard Ludwig lebte als erster württembergischer Herzog offen mit einer Mätresse, der Mecklenburgerin Wilhelmine von Grävenitz (1686-1744). Karl Wilhelm erfreute sich in seiner neu erbauten Karlsruher Residenz an einer Schar schöner junger Gärtnerinnen.

Magdalene Wilhelmine fand nach einigen Jahren einen neuen Lebensinhalt in der Erziehung ihres ungemein begabten Enkels Karl Friedrich (1728-1811), der als Markgraf ein in ganz Europa gerühmtes aufgeklärtes Regiment führte. Dagegen hinterließ Johanna Elisabeths früh verstorbener Sohn Friedrich Ludwig (1698-1731), ihr einziges Kind, keine Nachkommen.

Während Eberhard Ludwig in Ludwigsburg mit seiner Mätresse lebte, blieb Johanna Elisabeth in Stuttgarts Altem Schloss zurück. Die Ehe wurde jedoch nicht gelöst. Johanna Elisabeth nahm ihren Mann sogar gnädig wieder auf, als er nach dem Tod des Erbprinzen 1731 auf sie zukam, um mit Gottes Hilfe doch noch einen leiblichen Erben zeugen und die Thronfolge seines katholischen Vetters Karl Alexander verhindern zu können - eine vergebliche Hoffnung.

Johanna Elisabeth überlebte ihren Mann um mehr als 20 Jahre. Sie bezog den Witwensitz des Herzogshauses, Schloss Kirchheim, und starb 1757 während einer Brunnenkur in Stetten im Remstal. Begraben wurde sie in der Ludwigsburger Schlosskirche.

Text: Staatsanzeiger-Verlag

   

im Detail:

Herzog Eberhard Ludwig
Herzogin Johanna Elisabeth
Wilhelmine von Grävenitz
Herzog Carl Eugen
Herzogin Elisabeth Friederike
König Friedrich I.
Königin Charlotte Mathilde

weiter:

 

siehe auch:

 

zurück:

Übersicht
Startseite | Schwaben | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2005-08