Schlossgeschichten

Schloss Ludwigsburg und die Herren Württembergs - Notizen zur Baugeschichte

Spatzen für Ludwigsburg? - Was das Schloss kostete

Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Schloss Ludwigsburg

Neueinrichtung des Schlossmuseums im Alten Corps de Logis und Riesenbau zum Ludwigsburger Schlossjubiläum 2004

Wie richtet man ein Schloss ein?

Dreihundert Jahre Geschichte in den Räumen Herzog Eberhard Ludwigs und seiner Familie

Das Flair eines festlichen Rokokoappartements aus der Zeit des Herzogs Carl Eugen

  

Herzog Carl Eugen von Württemberg (1728-1793 )

Herzog Carl Eugen ist der zweite württembergische Monarch, der die Geschichte Ludwigsburgs entscheidend prägte. Rauschende Feste, vornehme Gesellschaften, Theater-, Opern- und Ballettaufführungen sowie die Planung zahlreicher großer und kleiner Schlossbauten bestimmten seine Regierungszeit. Er schuf in Württemberg einen absolutistischen Hof, dessen verschwenderische Pracht weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt war.

Am 11. Februar 1728 wurde Carl Eugen in Brüssel im Palais der Fürstin von Thurn und Taxis geboren. Als Herzog Eberhard Ludwig 1733 starb, gelangte Carl Alexander, der aus der Seitenlinie Württemberg-Winnental stammende Vater Carl Eugens auf den württembergischen Thron. 1737 hinterließ er seinen unmündigen Sohn als Nachfolger. Carl Eugen wurde mit 16 Jahren vorzeitig mündig gesprochen, um die Regierung antreten zu können. Da Carl Alexander 1733 die Residenz von Ludwigsburg wieder nach Stuttgart verlegt hatte, musste Carl Eugen zunächst das Alte Schloss beziehen, dessen Bau den Ansprüchen einer absolutistischen Hofhaltung in keiner Weise gerecht wurde. Ab 1746 ließ er daher das Neue Schloss in Stuttgart als zukünftige Residenz errichten. Mittlerweile aber wählte er Schloss Ludwigsburg zu seinem Hauptaufenthaltsort und zu seiner "heimlichen" Residenz. 1748 fanden in Ludwigsburg Teile der pompösen, mehrtägigen Feierlichkeiten zur Hochzeit von Carl Eugen mit Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth statt.

In den folgenden Jahren widmete sich Carl Eugen unter anderem dem Ausbau seiner Privatappartements im Neuen Corps de Logis sowie dem Bau und der Unterhaltung eines Opernhauses in Ludwigsburg. Goethe notierte 1797, dieses Opernhaus sei nur "aus Holz und leichten Brettern zusammengeschlagen"; dennoch zählte es zu den größten und prächtigsten Opernhäusern seiner Epoche.

Zur gleichen Zeit gründete Carl Eugen die Ludwigsburger Porzellanmanufaktur (1758) und die "Académie des Arts" (1761). Außerdem ließ er seine Lustschlösser Monrepos (1760-1764) und Solitude (1763-1768) in der Umgebung Ludwigsburgs errichten.

Jagdpartien, Schlittenfahrten, Bälle, venezianische Karnevalscharaden sowie die aufwendig gestalteten Feste gehörten zu den Vergnügungen, denen sich Carl Eugen und der Hof bis 1770 hin gaben. Erst dann gelang es den württembergischen Landständen durch den so genannten "Erbvergleich", der verschwenderischen Hofhaltung des Herzogs Einhalt zu gebieten. 1775 verlegte er daher die Residenz von Ludwigsburg wieder nach Stuttgart. Schloss und Stadt Ludwigsburg verödeten nach und nach, da der Hofstaat, das von ihm abhängige Gewerbe und wesentliche Teile des Militärs die Stadt mit Carl Eugen verlassen hatten.

Nach dem Tod von Herzogin Elisabeth Friederike Sophie, die seit 1756 wieder am elterlichen Hof in Bayreuth gelebt hatte, heiratete Carl Eugen 1785 seine langjährige Mätresse Franziska von Hohenheim. Noch im selben Jahr begann er den Bau von Schloss Hohenheim, das dem Herzogpaar bis zum Tod Carl Eugens am 24. Oktober 1793 als Landsitz diente. Die Regentschaft Carl Eugens war politisch gesehen eher unspektakulär, ja erfolglos verlaufen. Erfolgreich war der Herzog dafür um so mehr als Bauherr und als Fürst, der im Zentrum einer glänzenden Hofhaltung residierte.

Text: Staatsanzeiger-Verlag

   

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