Das
Freilichtmuseum Vogtsbauernhof wurde 1963 am Ausgang des Gutachtals
ins Kinzigtal (Ortenaukreis) auf Initiative
von Hermann Schilli eingerichtet. In den folgenden vierzig
Jahren folgten weitere charakteristische Bauenhäuser.
Ein Rundgang durch das Freilichtmuseum stellt die
Baukunst und die Bautradition des Mittleren und des Südlichen
Schwarzwalds zwischen Hotzenwald und Kinzigtal vor. Hier stehen
sechs voll eingerichtete Schwarzwaldhöfe aus dem 16. bis
19. Jahrhundert, darüber hinaus zeigen ein Tagelöhnerhaus
sowie 15 Nebengebäude wie Mühlen, Sägen, Kapelle
und Speicher die Lebensbedingungen der Schwarzwaldbauern in früheren
Zeiten.
Mit allen Sinnen kann man erleben, wie im Schwarzwald gewohnt,
gelebt und gearbeitet wurde: Im Stall stehen Haustiere alter
Rassen, auf Weiden tummeln sich Schafe und Ziegen, in den Schwarzen
Küchen riecht es nach wie vor nach dem Rauch des letzten
Feuers. Ein umfangreiches und sorgfältig zusammengestelltes
Veranstaltungsangebot mit täglichen Aktionen sorgt für
einen erlebnisreichen Museumsbesuch während der ganzen Saison:
Kochen in der Schwarzen Küche, tägliche Mühlenvorführungen,
eine Museumswerkstatt für Familien und viele spannende Veranstaltungshöhepunkte
vom Trachtenhandwerkertag bis zum Herbst- und Schlachtfest stehen
auf dem Programm.
Während der Saison zeigen zahlreiche Handwerker auf dem
Museumsgelände traditionelle Handwerkskunst. Im täglichen
Wechsel kann man immer mindestens einen von ihnen erleben: den
Besenbinder, die Spinnerin, die Weberin, den Schnefler, den Kuckuckspfeifenbauer
und viele mehr.
Ein besonderes Angebot sind nicht zuletzt die Sonderführungen
am Sonntag Vormittag: Zur besten Matineezeit, sonntags um 11
Uhr, lädt das Freilichtmuseum seine Besucher zu einer freien
Führung zu ausgewählten Themen ein. Namhafte Fachleute
aus der Region und kenntnisreiche Mitarbeiter des Museums schaffen
mit unterschiedlichen Blickwinkeln den Besuchern die Möglichkeit,
das Museum immer wieder neu zu entdecken. Die Vortragsformen
sind dabei so gut gemischt wie die Fragestellungen: Mal eine
spannende Sonderführung, mal ein informativer Gesprächskreis,
mal eine lebendige Theaterführung.
Das Museum enthält die wichtigsten Haustypen
des Mittleren Schwarzwalds:
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Das Gutacher Haus, der eigentliche Vogtsbauernhof, stand "schon
immer" hier an dieser Stelle. Als er vom Landkreis erworben
wurde, wuchs um ihn herum das Freilichtmuseum. Der Vogtsbauernhof
ist das malerischste der Schwarzwaldhäuser. |
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Das Kinzigtäler Haus (hierfür steht der Lorenzenhof)
ist der verbreitete Haustyp im Mittleren Schwarzwald. |
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Das Heidenhaus ist der urtümlichste Haustyp des höheren
Schwarzwalds. Der Hippenseppenhof, Vertreter dieses Haustyps
imMuseum, wurde
1598 erbaut und 1971 im Freilichtmuseum wieder aufgebaut. |
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Der
Schwarzwaldhof vom Typ des Schauinslandhofes ist der extremen
Hanglage des Südschwarzwalds angepasst. Daher steht
er als einziger der Schwarzwaldhöfe mit dem First
parallel zum Hang, sein Dachgeschoss wird von der breiten
Seite des Hauses her befahren. |
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Der Hotzenhof ist am stärksten an die kalten Bedingungen
des südlichen Schwarzwalds angepasst. Sein Dach ist
weit herunter gezogen, |
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Der
Falkenhof ist ein typisches Schwarzwälder Einhaus,
das Wohn- und Stallbereich unter einem Dach vereint, aus
dem hinteren Dreisamtal. |
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Wohnstätte des Landproletariats: Das Taglöhnerhaus aus Oberprechtal zeigt die beengten Lebensverhältnisse
von Kleinbauern und Taglöhnern. |
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Zahlreiche Nebengebäude zeigen einerseits die ländliche
Wirtshaftsweise, dokumentieren andererseits die traditionellen,
längst ausgestorbenen Techniken. |
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