Seelbach ist der Hauptort des Schuttertals und zählt ca. 4800
Einwohner. Spätestens seit dem 13. Jahrhrundert war der
Ort im Besitz der Herren von Geroldseck, die ihm 1455 das Marktrecht
verliehen. Der darauf zurückgehende Katharinenmarkt ("Kätterlesmärkt")
ist eines der großen Feste in der Region. Mit dem Ausbau des
stauferzeitlichen Schlosses Dautenstein zur Residenz des letzten
Herrn von Geroldseck wurde Seelbach Residenzort. Allerdings zeigten
weder die Grafen von Cronberg noch die Reichsfreiherren, später
Reichsgrafen von der Leyen nennenswertes Interesse, hier auch
tatsächlich zu residieren.
Reichsgraf Philipp von der Leyen konnte zwar noch
1806 unter dem Protektorat Napoleons als "Fürst" souveränes
Mitglied des Rheinbunds werden, überlebte jedoch den Sturz des
Franzosenkaisers politisch nicht. Seelbach und das umliegende
"Fürstentum von der Leyen" wurden 1819 nach kurzem österreichischem
Zwischenspiel badisch.
Seelbach selbst ist beliebter Ferienort und
Ausgangspunkt für zahlreiche Unternehmungen
im mittleren Schwarzwald. Die heutige Gemarkung Seelbach weist
mit der alten Geroldseckerburg auf dem Rauhkasten, der Burg Hohengeroldseck,
der wohl schon im 13. Jahrhundert zerstörten Burg Lützelhard
und dem Schloss Dautenstein vier Burgen auf. Der im Ort liegende
Bahnhof der alten Bahnlinie Straßburg - Lahr - Seelbach ist ein
technisches Denkmal der Verkehrserschließung des Raums im späten
19. Jahrhundert.
Das in unmittelbarer Nähe gelegene Schloss Dautenstein geht
auf eine in regelmäßigem Grundriss errichtete stauferzeitliche
Kastellburg zurück, die die selben Maße wie die wohl nur wenig
ältere Lahrer T iefburg hat. Die Burg wurde am Ende des 16. Jahrhunderts
als Renaissance-Schlösschen für Jakob von Hohengeroldseck erneuert
und zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu gebaut. Die vier stauferzeitlichen
Ecktürme sind erhalten und tragen zum Teil klassizistische Pavillons.
Rechts: Ehemaliger Eckturm mit Pavillonaufbau,
unten: Wohnhaus des frühen 19. Jahrhunderts.
Mehr dazu: Schloss Dautenstein |