Ortenau


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Oberkirch und die Burg Schauenburg
 

Oberkirch liegt am Ausgang des Renchtals und zählt derzeit knapp 20000 Einwohner. Unmittelbar hinter der Stadt verengt sich das Renchtal, nördlich und südlich liegen in Richtung Ringelbach bzw. Bottenau und Ödsbach rebenbestandene Vorberge.

Die Stadt war seit 1303 Besitz des Hochstifts Straßburg, das hier im Renchtal ein geschlossenes Herrschaftsgebiet schaffen konnte. Oberkirch war im 15. Jahhrundert in die konfessionellen Auseinandersetzungen im Bistum verwickelt und litt im 17. Jahrhundert unter zahlreichen Zerstörungen nd Plünderungen. Am schwersten traf sie die vollständige Zerstörung durch französische Truppen am 11. September 1689. Der im 18. Jahrhundert einsetzende Wiederaufbau prägt das Stadtbild bis heute.

Rechts: Brunnen des Bischofs Johann v. Manderscheid-Blankenheim (1569 - 1592) von 1570

Oberkirch ist die Stadt mit der höchsten Dichte an Schnapsbrennern in Deutschland. Das geht auf ein Privileg des Bischofs von Straßburg aus dem 18. Jahrhundert zurück, der seinen Bauern erlaubte, von eigenen Kirschen ohne weitere Abgaben Schnaps zu brennen. Damit verbunden war die Förderung der Landwirtschaft, weil die nährstoffreichen Tresterabfälle als Dünger eingesetzt werden konnten.
 


Obere Linde am östlichen Stadrand gelegen. Das kleinere Gebäude links wurde 1692, das größere rechts 1702 erbaut.

Die die Stadt überragende Burg Schauenburg (auf 392 m Höhe) ist die drittgrößte Burganlage Mittelbadens und geht auf eine Gründung der Herzöge von Zähringen zum Schutz des Renchtals zurück. Über die Grafen von Eberstein gelangte sie 1660 in den Besitz der Markgrafen von Baden. Mit Teilen der Burg war eine Familie belehnt, die sich nach ihr nannte und sich in zahlreiche Seitenlinien aufspaltete. Sie hielt die Burg als Ganerbengemeinschafrt und errichtete mehrere Wohntürme.

Burg Schauenburg ist ein beliebtes Ziel für Ausflüge von Oberkirch und der Umgebung aus, die Vorburg ist bewirtschaftet.

Unterhalb der Schauenburg im Stadtteil Gaisbach entwickelte sich aus einem Vorwerk der Burg das Schloss Gaisbach der Schauenburger. Hier war in den 1650er Jahren Christoffel von Grimmelshausen Schaffner und Burgvogt der Schauenburg. Er hatte 1665-67 die Wirtschaft zum "Silbernen Stern" inne und übernahm anschließende die Stelle eines bischöflichen Schultheißen in Renchen.

Mehr dazu: Oberkirch | Schauenburg

     

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