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27.8.12

Aktionsplan Biologische Vielfalt des Landes Baden-Württemberg - 111-Arten-Korb

Landkreise des Regierungsbezirks Tübingen übernehmen Patenschaften für gefährdete Tiere und Pflanzen

Teil 8: Der Bodenseekreis übernimmt die Patenschaft für die Bechsteinfledermaus

Auf Initiative des Regierungspräsidiums Tübingen hat der Bodenseekreis im Rahmen der Aktion „111-Arten-Korb“ die Patenschaft für die Bechsteinfledermaus übernommen. Um den Fledermäusen dauerhaft ein Zuhause bieten zu können, sollen vorhandene Habitate gesichert und aufgewertet werden.

Die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) ist eine Fledermausart mit auffällig langen Ohren. Die Tiere haben eine Flügelspannweite zwischen 25 und 29 Zentimetern und wiegen zwischen 7 und 14 Gramm. Deutschlandweit liegt ein Verbreitungsschwerpunkt in Baden-Württemberg. Auf der Roten Liste in Baden-Württemberg wird die Säugetierart als „stark gefährdet“ eingestuft.

Bechsteinfledermaus

Bechsteinfledermäuse benötigen ein breites Angebot an Höhlen sowie ein ausreichendes Nahrungsangebot an Insekten wie Nachtfalter, Käfer oder Weberknechte. Am wohlsten fühlen sie sich in Laub- und Mischwälder mit einem großen Vorkommen an Baumhöhlen. Besonders während der so genannten Wochenstubenzeit nutzen sie auch Obstwiesen und Parkanlagen mit Höhlen als Quartier. In den Wochenstuben versammeln sich die Weibchen, um die Jungtiere zur Welt zu bringen und sie zu pflegen bis sie selbstständig sind.

Durch die zunehmend intensive Nutzung der Wälder und den frühen Holzeinschlag verringert sich das Nahrungsangebot und die Fledermäuse finden immer weniger Höhlenquartiere. Zudem kann die Bechsteinfledermaus die Verluste von Lebensraum, Quartieren oder Individuen nur sehr schwer ausgleichen, weil sie nur eine geringe Fortpflanzungsrate hat und eine ausgeprägten Standorttreue aufweist.

Der Bodenseekreis hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, der Bechsteinfledermaus dauerhaft ein Zuhause zu bieten. Um die aktuellen Bestände zu stabilisieren und die Zukunftsaussichten zu verbessern, soll das Angebot an geeigneten Quartieren erhöht werden. Dazu werden aktuell die Daten zum Vorkommen der Art zusammen getragen. Darauf aufbauend wird das weitere Vorgehen mit Fledermausexperten abgestimmt, um geeignete Maßnahmen an den richtigen Stellen ergreifen zu können.


Hintergrundinformationen zum 111-Arten-Korb

 
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