27.8.12
Aktionsplan Biologische Vielfalt des Landes Baden-Württemberg
- 111-Arten-Korb
Landkreise des Regierungsbezirks Tübingen übernehmen
Patenschaften für gefährdete Tiere und Pflanzen
Teil 5: Der Landkreis Ravensburg ist Pate
für die Kreuzotter
Kreuzottern waren früher in der Nähe von Mooren, in
Heidelbeerwäldern, an Waldrändern und in angrenzenden
Magerwiesen häufig anzutreffen. Dies hat sich zwischenzeitlich
geändert. Der Bestand der Tiere mit dem auffälligen dunklen
Zickzack-Band auf dem Rücken nimmt stetig ab. Nur in wenigen
Gebieten kann man sie noch häufiger antreffen. Besonders hoch
sind die Rückgänge durch die fortschreitende Verwaldung
ehemaliger Heidemoorflächen. Wichtige Lebensräume der
offenen Heiden und lichten Wälder gehen verloren.
Mit der Patenschaft für die Kreuzotter leistet der Landkreis
Ravensburg einen nachhaltigen Beitrag für den Erhalt dieser
in unserer Region gleichermaßen bedeutsamen wie seltenen
Tierart.

Bild: aufgelichteter Wald und Kreuzotter (© RP Tübingen)
Auf einer ehemaligen Heidemoorfläche mit früher großem,
inzwischen aber fast erloschenem Kreuzotterbestand hat die Kreisverwaltung
damit begonnen, den hochgewachsenen Fichten-/Birkenwald auszudünnen.
So entsteht ein dichtes Netz von Lichtungen und Sonnplätzen.
Das hierbei anfallende Baum- und Buschmaterial dient der Kreuzotter.
Das Reisig wird zu dicht gepackten Mieten aufgeschichtet. Wenn
die Mieten mit der Zeit vermodern und zuwachsen, findet die scheue
Schlange darin Deckung.
Bleibt noch die Frage, ob Wanderer im Landkreis Ravensburg künftig
Begegnungen mit der Kreuzotter fürchten müssen? Das ist
nicht der Fall. Die extrem scheuen Tiere flüchten bei Gefahr
sofort. Ein Biss erfolgt höchstens dann, wenn man die Schlange
massiv bedroht, anfasst oder auf sie tritt. Aber selbst dann ist
ein gesundheitlich kritischer Verlauf ausgesprochen selten. Bei
vielen Bissen wird kein oder nur sehr wenig Gift eingesetzt.
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