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27.8.12

Aktionsplan Biologische Vielfalt des Landes Baden-Württemberg - 111-Arten-Korb

Landkreise des Regierungsbezirks Tübingen übernehmen Patenschaften für gefährdete Tiere und Pflanzen

Teil 6: Der Landkreis Tübingen hat als Patentier den Laubfrosch ausgewählt

Auf Initiative des Regierungspräsidiums Tübingen hat der Landkreis Tübingen im Rahmen der Aktion „111-Arten-Korb“ die Patenschaft für den Laubfrosch (Hyla arborea) übernommen. Der Landkreis fördert die Renaturierung und die Neuanlage von Kleingewässern, die als Lebensraum für diese seltenen Tiere dienen.

Das in der Regel leuchtend grüne und glänzende Tier ist weithin bekannt und in den April- und Mainächten auch weithin zu hören. Trotz der geringen Körpergröße – die ausgewachsenen Tiere sind 3,5 bis maximal 5 cm lang – verfügen Laubfrösche über die lauteste Stimme unter den mitteleuropäischen Lurchen. Wenn die Männchen im Frühjahr ihre Reviere durch Rufen abgrenzen, hört man sie bis zu zwei Kilometer weit!

Laubfrosch
(Bild: Laubfrosch, Foto: Döler)

Die Weibchen wählen für den Laich fischfreie, besonnte Kleingewässer. Hier ist der Nachwuchs vor Fressfeinden geschützt und findet günstige Temperaturen für seine Entwicklung. Die jungen Frösche benötigen außerdem vegetationsreiche, wechselfeuchte Bereiche und direkt daran angrenzende Laubholzbestände. In diesen Sommertagen kann man den Nachwuchs beim Sonnen an den Schilfhalmen beobachten. Zum Überwintern ziehen sie sich in Stein- und Bodenspalten, Baumhöhlen oder Erdhaufen zurück, bevorzugt an Laubbäumen.

Da jedoch die Tümpel, die der Laubfrosch-Nachwuchs für seine Entwicklung braucht, von Natur aus rasch zuwachsen (man spricht hier von Verlandung), helfen Naturschutzgruppen im Landkreis Tübingen nach: Sie haben in den vergangenen Jahren verschiedene verlandete Kleingewässer in den Kommunen Ofterdingen, Bodelshausen und Tübingen wieder ausgebaggert und von größeren Gehölzen befreit. Die Renaturierungen wurden von den jeweiligen NABU-Ortsgruppen durchgeführt und vom Landkreis finanziell gefördert.

Andernorts wurden und werden neue Tümpel angelegt. In Ammerbuch-Reusten und Ammerbuch-Altingen bereits 2010 und 2011, bei Bad Sebastianweiler wird im kommenden Herbst ein neuer Tümpel ausgehoben. Dieser ergänzt das Netz der Kleingewässer, die bereits 2001 im Rahmen der Biotopvernetzung Bodelshausen geschaffen und mittlerweile vom Laubfrosch als Lebensraum angenommen wurden.


Hintergrundinformationen zum 111-Arten-Korb

 
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