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Die Auseinandersetzung um die Stadtprivilegien

Übergabequittung für den aus dem Straßburger Archiv wieder nach Lahr zurückgeholten Freiheitsbrief von 1377, Straßburg, 1739, Juni 18
1526 wurde der "Große Freiheitsbrief", das originale Schriftstück über die Rechte der Stadt gegenüber ihrem Landesherrn, vor den Grafen von Nassau in Sicherheit gebracht, indem man es im Archiv der Stadt Straßburg deponierte. 1739 verlangte Nassau, dass das Privileg wieder nach Lahr zurückgebracht würde, weil Straßburg inzwischen französisch geworden sei.

Lahr, Stadtarchiv
Bühler, 700 Pfund S. 67

 

Als Nassau gegen Ende des 18. Jahrhunderts versuchte, die Bestimmungen des Großen Freiheitsbriefs von 1377 über die jährliche Wahl des Rats außer Kraft zu setzen, weil das eine völlig unsinnige und längst überholte Einschränkung sei, klagte die Stadt vor dem Reichskammergericht in Wetzlar - und gewann. Nassau verstand es es allerdings, den Vollzug des Urteils so lange zu verschleppen, bis die Stadt bankrott war. Die Bprger indessen kämpften weiter um ihre Freiheitsrechte gegenüber der absolutistischen Landesherrschaft. Im Zug dieses Kampfes ist das folgende Schriftstück entstanden, mit dem ein Jurist am Reichskammergericht die fortwährende Gültigkeit des Freiheitsbriefs darlegt.

Auslegung und Erklärung
des
Lahrer Freiheitsbriefs
vom Jahr 1377
Gefertigt
durch
Hofrat Rau
in Wetzlar
Im Jahr 1797

Gedruckt Straßburg 1803

Streitschrift in der Auseinandersetzungmit der Nassauiachen landesherrschaft um die Gültigkeit des Stadtprivilegs von 1377

Generallandesarchiv Karlsruhe 211/668
Bühler, 700 Pfund S. 108

Nachdem Lahr 1803 badisch geworden war, konnte die Stadt - als einzige im neuen badischen Staat - bei der badischen Regierung eine Neufassung ihrer Privilegien erreichen. Die Regierung erkannte damit die herausragende politische und wirtschaftliche Bedeutung der Stadt an.

Erneuertes Privilegium
der
Kurbadischen Stadt lahr
_______________
Mit
vier Vollzugs-Verfügungen
und eräuternden Beilagen

Gedruckt Karlsruhe 1806

 

Generallandesarchiv Karlsruhe 211/668
Bühler, 700 Pfund S. 10

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