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Dicker Turm

Schloss mit der Ruine des Dicken Turms vom Kornmarkt aus gesehen

Der "Dicke Turm" ist das Bollwerk der neuen Schlossbefestigung an der Nordwestecke. Er hat eine Mauerdicke von 7 m, einen Innenraum von 14 m Durchmesser und eine Gesamthöhe von über 37 m in sechs Stockwerken. Er wurde 1693 beim Abzug der Franzosen gesprengt, wobei die vordere Hälfte die darunter liegenden Häuser der Altstadt unter sich begrub. Die Steine wurden anschließend von den Bürgern zum Wiederaufbau der Stadt verwendet, und noch Kurfürst Carl Theodor ließ Steine von hier nach Schwetzingen schaffen, um sie im Schlossgarten zu verbauen.

Allerdings ist der "Dicke Turm" weniger als Verteidigungs- , sondern mehr als Repräsentationsbauwerk anzusprechen. Sein Bau an dieser Stelle ist strategisch nicht besonders wertvoll, er steht an dieser Stelle, um von weither gesehen zu werden. Die tief sitzende Aversion Ludwigs gegen Kaiser Karl V. und seine Befürchtung, Opfer eines Angriffs des Kaisers zu werden, dürfte maßgeblich für den Bau gewesen sein.

Schloss Heidelberg: Dicker Turm, oberste Plattform

Im Obergeschoss der Turms ließ Friedrich V. einen Festsaal bauen, der mit seiner nur 1 m betragenden Mauerstärke einen Innendurchmesser von fast 26 m erreichte und der auch vom Obergeschoss des nebenan liegenden Englischen Baus zu erreichen war. In der Spätzeit des Kurfürsten Karl Ludwig wurde er auch zu Theateraufführungen genutzt.

weiter:
Führung zur Baugeschichte
Schildmauer und Torturm
Führung durch die Schlossanlage  
siehe auch:  

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