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Friedrichsbau

Die ältere Kurlinie und das Haus Pfalz-Simmern

Auf dem Dach

 

 

 

 

Frühling

Gerechtigkeit

Sommer

Ahnen

 

 

 

Karl d. Gr.

Otto v. Wittelsbach
(1228 - 1253)

Pfalzgraf Ludwig 1294

Rudolf
(1294 - 1317)


Gekrönte Häupter

 

 

 

Ks. Ludwig
(* 1282, + 1347)

Kg. Ruprecht
(* 1352 + 1410)

Otto v. Ungarn 1312

Christoph v. Dänemark 1519

Kurlinie

 

 

 

Ruprecht d. Ä. 1390

Friedrich I. 1476

Friedrich II. 1556

Ottheinrich 1559

Haus Simmern

 

 

 

Friedrich d. Fromme 1576

Ludwig VI. 1583

Johann Casimir 1592

Friedrich IV. 1607

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Figuren stellen die verehrten Ahnen des pfälzischen Hauses bis zurück zum ersten wittelsbachischen Pfalzgrafen Otto und den Pfalzgrafen der Landesteilungen mit Bayern dar. Der Bezug auf Karl den Großen ist mehr als nur symbolisch und der mittelalterlichen Tradition verpflichtet, sondern ist konkret und lässt sich auch tatsächlich als Element des fürstlichen "Herkommens" deuten. Die Reihe wird fortgesetzt mit den gekrönten Häuptern, die den königsgleichen Rang des Hauses symbolisieren. Die Kurlinie in der nächsten Reihe wird begonnen mit Ruprecht dem Älteren, dem Gründer der Heidelberger Universität, als dem "geistigen" Vater der Kurpfalz, mit Friedrich dem Siegreichen als der Verkörperung der spätmittelalterlichen Macht (die noch im 17. Jahrhundert als vorbildlich angesehen wurde) sowie den beiden letzten Kurfürsten der "alten" Kurlinie. Die letzte Reihe besteht aus den drei Vorgängern des regierenden Kurfüsten und Bauherrn Friedrich IV: sowie aus seinem eigenen Standbild.

Die Entwicklung der Bauherren-Bildnisse geht dabei vom Verzicht Friedrichs II. auf ein eigenes Porträt an seinem Palast - obwohl er am Regierungsgebäude in Amberg sehr wohl sein Porträt hatte anbringen lassen - über das Porträtmedaillon Ottheinrichs über dem Portal des nach ihm benannten Baus bis zur frei stehenden Ganzfigur Friedrichs IV.

Die Auswahl geht auf Friedrich IV. selbst zurück, eine Mitwirkung des Hofhistorikers Marquard Freher (+1614) dürfte vorauszusetzen sein. Das Figurenprogramm ist mehr als nur eine Herleitung der fürstlichen Regierungsgewalt allgemein sowie der Führung der protestantischen Union in der Kontinuität der wittelsbachischen Familie, sondern formuliert mit dem Rückgriff auf Karl den Großen als Ahnherrn der wittelsbachischen Familie die königsgleiche Würde des pfalzgräflichen Hauses und damit den Anspruch Friedrichs IV. auf das Königtum im Deutschen Königreich.

Die ältere Kurlinie

Figur des Kurfürsten Friedrich II.

Kurfürst Friedrich II., der Weise(1544 - 1556)

Friedrich II. trat die Regierung in der Kurpfalz als Nachfolger seines Bruders Ludwig V. an. Der unter seiner Herrschaft gebaute Gläserne Saalbau spiegelt den vorsichtigen, taktierenden Charakter des Kurfürsten wider. (>nach oben)

Figur des Kurfürsten Ottheinrich

Kurfürst Ottheinrich (1556 - 1559)

Ottheinrich führte mit seinem Regierungsantritt 1556 die Refomation in der Kurpfalz ein und gab ihr eine neue Kirchenordnung. Einer gerne erzählten Geschichte nach wendet er sich von seinem eigenen Palast, dem Ottheinrichsbau, ab, weil er die Schulden, die auf diesem lasteten, nicht mit ansehen konnte. In Wirklichkeit entspricht seine Körperdrehung natürlich einem rhythmischen Programm der Fassadenfiguren. (>nach oben)

 

Die Kurlinie Simmern

Figur des Kurfürsten Friedrich III.

Kurfürst Friedrich III., der Fromme (1559 - 1576)

Friedrich der Fromme übernahm nach dem Tod Ottheinrichs die Kurwürde und war der erste Kurfürst aus der Simmernschen Linie. Er führte die reformierte Konfession in der Kurpfalz ein und ließ 1563 den Heidelberger Katechismus verfassen. (>nach oben)

Figur des Kurfürsten Ludwig VI.

Kurfürst Ludwig VI. (1576 - 1583)

Unter seiner Regierung kehrte die Kurpfalz nochmals kurz zur lutherischen Konfession zurück. (>nach oben)

Figur des Kuradministrators Johann Casimir

Kuradministrator Johann Casimir (1583 - 1592).

Johann Casimir führte von 1583 - 1592 die Regentschaft für seinen unmündigen Neffen Friedrich (IV.). Nach dem lutherischen Zwichenspiel seines Bruders führte er den Calvinismus wieder in der Pfalz ein. Auf ihn geht sowohl der Bau des ersten Heidelberger Fasses als auch das nötige Bauwerk dafür, der Fassbau im Schloss, zurück, ein gotisches Gebäude in einer Zeit, als man längst in den Formen der Renaissance baute.

Politisch ist seine Zeit durch entschiedenes, wenn auch erfolgloses Eingreifen in die konfessionellen Auseinandersetzungen in Frankreich und den Niederlanden gekennzeichnet, was die Kurpfalz als Bündnispartner für die reformierten Mächte interessant machte.(>nach oben)

Figur des Bauherrn, des Kurfürsten Friedrich IV.

Kurfürst Friedrich IV. (1583 - 1610).

Friedrich IV. ist der Bauherr des Friedrichsbaus, der Gründer der Festung Friedrichsburg und der Stadt Mannheim. (>nach oben)

 

weiter:
Führung zur Baugeschichte
Englischer Bau
Führung im Schlosshof Großes Fass
Schlossterrasse
siehe auch:  

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