Rundgang
im RömerMuseum
Sprechende
Steine
Wissen wir Genaueres vom Leben der Menschen, die in die Colonia
kamen oder von hier in die Fremde gingen? Wie hießen sie, was
taten sie, wie verlief ihr Leben? Die Zeugnisse, meist Inschriftsteine,
sind so angeordnet, dass die Besucher ihnen wie auf einem römischen
Marktplatz inmitten einer Menschenmenge begegnen. Schriftliche
oder gesprochene Informationen, verbunden mit der schattenhaften
Silhouette einer menschlichen Gestalt, lassen jeden der Steine
zu einem Stück Leben werden: den Veteran, der sich nach seiner
Militärzeit hier zur Ruhe setzt, die Mutter, die im fernen Lyon
um ihren Sohn trauert, die Germanin, die einen Einkaufsbummel
in der CUT macht …
Ende und Anfang
Aus dem vierten und letzten Kabinett ertönen Schwerterklirren
und Kampfeslärm. Die Frankeneinfälle des 3. Jahrhunderts n. Chr.
beendeten die Zeit des Wohlstands und des inneren Friedens. Die
äußeren Stadtbereiche der Colonia wurden abgerissen, man mauerte
sich im Zentrum der ehemaligen Stadt ein. Die Ausstellung macht
diese Entwicklung auch dadurch sinnlich erfahrbar, dass die ansonsten
durchsichtigen Glasbrüstungen hier mit einem Mauermotiv bedruckt
sind. Dennoch ging das städtische Leben zunächst weiter, wie eine
ganze Reihe schöner Funde aus dieser Zeit verdeutlichen. Doch
letztlich endete die römische Antike, und mit ihr endete die Stadtkultur
am Niederrhein.
Bild: Inschriftsteine erzählen die Geschichte der Menschen
in römischer Zeit
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