Museumsinsel Berlin


Pergamonmuseum

    

Bereits während des Baus des Bodemuseums wurde über einen ausgedehnten Museumsbau nachgedacht, der den rekonstruierten Pergamonaltar in voller Pracht präsentieren sollte. Zwischen 1897 und 1901 wurde ein so genannter Interimsbau an der Nordostecke des heutigen Pergamonmuseums realisiert. Schon 1908 wurde er aufgrund von Bauschäden und substantieller Kritik wieder abgerissen. Um die Jahrhundertwende rief starker Zuwachs von Kunstgütern aus Übersee eine Neugründung von Museen hervor: 1899 wurde das Vorderasiatische, 1904 das Islamische und schließlich 1907 das Ostasiatische Museum gegründet. 1906 erhielt der Architekt Alfred Messel den Auftrag, Lösungsvorschläge für das Platzproblem zu erarbeiten. Das Ergebnis war ein dreiflügeliger Bau, der das Pergamonmuseum im Haupttrakt, das Vorderasiatische Museum im Südtrakt und das Deutsche Museum im Nordtrakt beinhalten sollte. Erst 1956 wurde das gesamte Gebäude in Pergamonmuseum umbenannt.

Der Pergamonaltar, das Herzstück des nach ihm benannten Pergamonmuseums
Der Pergamonaltar, das Herzstück des nach ihm benannten Pergamonmuseums

Nach dem Tod Alfred Messels im Jahr 1909 übernahm dessen Jugendfreund Ludwig Hoffmann den Bau. Hoffmann veränderte Messels Pläne und fügte u.a. ein Untergeschoss und Gebälk ein und senkte die Giebel. Die Museumsräume wurden schlichter gestaltet, um das einzelne Objekt zur Geltung zu bringen. Diese Veränderungen wurden durchaus kritisiert. Der Baubeginn im Jahr 1911 war auch in diesem Fall durch unvorhersehbare Schwierigkeiten mit dem Baugrund geprägt. Für den Südflügel des Gebäudes musste eine eiszeitliche Rinne aufwändig überwölbt werden. Der Erste Weltkrieg sowie die Inflation erschwerten und verlangsamten darüber hinaus den Bau. Die Eröffnung erfolgte schließlich gestaffelt: 1930 öffneten die Architektursäle mit griechischer Architektur und dem Ischtartor und der Prozessionsstraße von Babylon und das Deutsche Museum, 1932 folgte das Islamische Museum im Obergeschoss und 1934 die Seitenräume des Vorderasiatischen Museum im Hauptgeschoss des Südflügels.

Im Zweiten Weltkrieg entstanden Schäden an den Dächern des Gebäudes. Das Deutsche Museum, stark dezimiert im Bestand, wurde nicht wieder eröffnet. Das Pergamonmuseum wurde von 1948 bis 1959 wieder aufgebaut. Von 1980 bis 1982 wurde eine neue Spannbetonbrücke über den Kupfergraben aufgrund der wachsenden Besucherströme realisiert. Im Mai 2000 ging Oswald Mathias Ungers als Sieger aus dem Wettbewerb für die Sanierung und Ergänzung des Pergamonmuseums im Rahmen des Masterplanes hervor.

    Text: SMPK

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