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Grabsteine und Spolien

Grabstein an der Nordseite:
ANNO D(omi)NI M CCC VIII. III K(a)L(endas) DE(cembris) ....   ...M ADVOCATUS DE LARE

Im Jahr 1308, am 29. November, starb  ....m, Vogt von Lahr

Grabstein an der Nordseite:
ANNO D(omi)NI M CCC VII. III K(a)L(endas) IAN(uarii) OBIIT  HEINR(icus) DICTUS ISENLI +

Im Jahr 1307, am 29. Dezember, starb  Heinrich, genannt Isenli

Bei Grabungen 1954 und 1955 wurden merowingerzeitliche Steinplattengräber freigelegt, von denen vier als die Grablegen der adligen Kirchengründer identifiziert werden können.
Ein Grab davon ist unter Verwendung einer römische Spolie gemauert.

Die Spolie in der lagerichtigen Ansicht. Sie ist offensichtlich ein Segmentblock eines römischen Grabmals und war ursprünglich Teil der Inschrifttafel (Tabula ansata), bei der die Tafel von zwei nackten geflügelten Genien oder Eroten gehalten wird.

Das Grabmal dürfte am ehesten als ein Pfeilergrabmal vom Typ der Igeler Säule (bei Trier) zu rekonstruieren und nach der Darstellung der tabulatragenden Eroten in das beginnende 3. Jahrhundert n. Chr. zu datieren sein. Das Grabmonument dürfte in der unmittelbaren Nähe der römischen Villenanlage gestanden haben, die unter der merowingerzeitlichen Kirche nachgewiesen wurde und stellt einen wichtgen Beleg dar für das ehemalige Vorhandensein römischer Steindenkmäler in der Ortenau.

N. Krohn: Der Grabbau im Grabbau - eine bemerkenswerte römische Spolie in einem merowingerzeitlichen Adelsgrab in der Peterskirche zu Lahr-Burgheim. In: Archäologische Nachrichten aus Baden 59 (1998) S. 7 - 12

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