Neunjähriger Krieg


 

Medaillen

 

Medaille auf die Zerstörung der Pfalz 1688

Die Pfälzische Medaille zeigt auf der Vorderseite mordende und plündernde Soldaten vor brennenden Häusern, dahinter angedeutet aufmarschierte Truppen. Im Hintergrund benannt die Festungen Philippsburg (links), Koblenz (rechts) und Heidelberg (rechts darunter). Die Landschaft selbst ist in der Mitte mit "Pfaltz" bezeichnet. Im unteren Teil der Schriftzug "DENCK TEVTSCHLAND AN DEN FRIDENBRVCH MDCLXXXVIII" (1688)

Die Rückseite zeigt hinter einem Adler stehend Minerva mit Helm und Ägis, ihr zur Rechten (also links) eine gleichfalls antikisch gekleidete Frauengestalt mit einem mit drei Herzen belegten Schild und Masken zu ihren Füßen, ihr zur Linken eine Frauengestalt mit sieben Pfeilen vor einem Schiffsbug.
Die Deutung dieses Bildes ist nicht klar.
Entweder handelt es sich um die Besonnenheit (Minerva) mit der Treue (links) und der Einigkeit (rechts), oder um eine Personifikation Deutschlands (Adler) und der Verbündeten England (links) und der Niederlande (rechts).

Karlsruhe, Badisches Landesmuseum
München, Staatliche Münzsammlung
Abb. aus: Barock in Baden-Württemberg 1 S. 492

Die zweite pfälzische Medaille stellt die Verwüstung der Donaulande 1683 durch die Türken und die Verwüstung des Rheinlandes durch die Franzosen 1688 gegenüber:
Beidemale liegt der nackte, bärtige Flußgott Donau bzw. Rhein vor einer zerstörten, brennenden Landschaft. Dem Schriftband des Flußgottes der Donau "QVAM ATROCIA" (Welche Scheußlichkeiten) entspricht auf der Rückseite das Schriftband des Flußgottes Rhein "LONGE ATROCIORA" (Bei weitem abscheulicher).

Bronzemünze, München, Staatl. Münzsammlung
Abb. aus: Barock in Baden-Württemberg 1 S. 492

Französische Medaille auf die Zerstörung der Pfalz 1688

Einer der Höhepunkte des Pfälzischen Erbfolgekriegs ist die zweite Eroberung und Zerstörung Heidelbergs 1693 durch den französischen General Melac. Obwohl die Zerstörung in diesem Ausmaß nicht ausdrücklich geplant war, wurde sie von Ludwig XIV. mit einer Medaille gefeiert.

Die Vorderseite (unten, verkleinert) zeigt Ludwig XIV.mit Allongeperücke und Lorbeerkranz, die Rückseite (linkes Bild) die antikisch gekleidete Stadtgöttin Heidelbergs, die sich trauernd auf den Wappenschild mit dem pfälzischen Löwen stützt. Links der Flussgott Neckar, hinter ihr die zerstörte Stadt.
Die Umschrift "HEIDELBERGA DELETA" feiert den Sieg der französischen Truppen.

 

Karlsruhe, Badisches Landesmuseum
Abb. aus: Barock in Baden-Württemberg 1 S. 493

   

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