Der Neunjährige Krieg
(1688–1697), auch Pfälzischer Erbfolgekrieg
oder Orléansscher Krieg genannt
(engl. Nine Years' War, War of the Grand Alliance oder
War of the League of Augsburg, frz. guerre de la Ligue
d’Augsbourg, in der amerikanischen Geschichtsschreibung
King William’s War) ist Teil des zweiten großen
Reunionskriegs, mit dem die französische Politik im
letzten Drittel des 17. Jahrhunderts die aggressive militärische
und territoriale Expansion zu sichern suchte.
Er wurde
durch den französischen Versuch, auf die Wahl des
Kölner Erzbischofs Einfluss zu nehmen, und durch den
Tod des Kurfürsten von der Pfalz Karl II., Sohn von
Karl I. Ludwig, ausgelöst. Entscheidender Grund für
Ludwig XIV. dürfte jedoch die Weigerung des Kaisers
gewesen sein, den Waffenstillstand von Regensburg von 1684
in einen dauerhaften Frieden umzuwandeln und dadurch die
französischen Annexionen zu bestätigen.
In Deutschland
waren die Kurpfalz sowie große Teilen Südwestdeutschlands
zwischen dem mittleren Oberrhein und dem Main Kriegsschauplatz.
Er wird von Historikern traditionell zu den Kabinettskriegen
gezählt, obwohl sich in seinem Verlauf schwer wiegende
Elemente finden, die diese Einschätzung schon wieder überholt
erscheinen lassen. |