So wohnten
die Römer in der Pfalz
Man glaubt das Essen noch riechen zu können, fast erwartet man
die Bewohner nach einer nur kurzen Abwesenheit zurück im Zimmer:
Eine detailgetreue Inszenierung von Teilen eines römischen Wohnhauses
gibt einen Einblick in das private Leben eines römischen Pfälzers.
Der Wohnraum und die Küche sind mit Originalfunden sowie Repliken
ausgestattet und zeigen den Lebensstandard einer wohlhabenden Familie
der Mittelschicht, wie sie häufig in den römischen Provinzen am
Rhein lebte.
Ein Blick in das Innere des Bodens und der Außenwand zeigt die
Arbeitsweise des hypocaustum, der römischen Heizung. Die zwischen
Stützpfeilern strömende Warmluft wärmt den Fußboden und zieht über
in die Wand eingebaute Hohlziegel nach oben ab. Farbige Wandmalereien
schmücken die Wände des Wohnraumes. Putzreste, die bei Ausgrabungen
in Speyer gefunden wurden, dienten hierfür als historische Vorlage.
Im Zimmer finden sich die typischen Möbel: Das Speisesofa für den
Hausherrn und ein Korbsessel, auf dem die Ehefrau beim Essen Platz
nahm.
Die Speisen wurden in Schüsseln, Schalen oder auf Platten
serviert.
Neben der Terra Sigillata, dem leuchtend roten Tischgeschirr, benutzte
man auch Glasgefäße und Geschirr aus Metall. Zur Beleuchtung der
Räume diente ein Bronzekandelaber, ein seltenes Exponat aus dem
2. Jahrhundert.
In der Ecke des Raumes befindet sich ein Hausaltar mit Götterfigürchen
und Räucherkelchen, das Lararium. Dort übte der Familienvorstand
seine täglichen Kulthandlungen aus.
Im Gegensatz zu den großzügigen Räumen waren römische Küchen klein
und dunkel. Der Herd war aus Ziegelsteinen gemauert, Bratrost und
Dreifuß benutzte man zum Abstellen der Bronzetöpfe.