2-3/03


Im Historischen Museum der Pfalz:

Römer und Franken

 

 

Rheinzabern und die römische Tonverarbeitung

Rheinzabern, das römische Tabernae, war im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus das bedeutendste Töpferzentrum nördlich der Alpen. Von hier aus exportierten die großen Manufakturen in die römischen Provinzen von Britannien bis zum Schwarzen Meer. Die hervorragende Tonqualität, die reichen Vorräte an Holz und Wasser und die sehr günstige Verkehrslage an den Ufern des Rheins bildeten die Grundlage für die marktbeherrschende Stellung Rheinzaberns.

Bei den Käufern war vor allem die Terra Sigillata, die flammend rote Feinkeramik, begehrt. Moderne Berechnungen ergeben für Rheinzabern eine jährliche Produktion von über einer Million Gefäßen. Die Manufakturen stellten in erster Linie Gefäße ohne Dekor in einer Vielzahl von Formen her. Berühmt ist Rheinzabern aber auch für seine Bilderschüsseln. Diese erforderten vom Töpfer ein besonderes handwerkliches und künstlerisches Können.

Die Ausstellung zeigt die ganze Produktionspalette der Manufakturen Rheinzaberns. Das herausragendste Gefäß ist dabei der so genannte Gladiatorenkrug, mit der Darstellung eines Gladiatorenkampfes in der Arena. Die Germaneneinfälle von 259/26O nach Christus setzten der Entwicklung Rheinzaberns ein jähes Ende. Die Manufakturen erlitten dabei so großen Schaden, dass seit dieser Zeit keine Bilderschüsseln mehr produziert wurden.

Das endgültige Ende kam für die Töpfereien im Jahre 352 nach Christus. Bei einem erneuten Germaneneinfall, der die gesamte Rheinebene schwer verwüstete, wurde auch Rheinzabern zerstört.

Der Ziegelfabrikant Wilhelm Ludovici war der erste, der systematische Ausgrabungen in Rheinzabern durchführte. Er veröffentlichte die Ergebnisse und vermachte zu Beginn des 2O. Jahrhunderts seine Sammlung denn Museum. Sie bildet heute den Grundstock der Terra Sigillata-Sammlung des Historischen Museums der Pfalz Speyer.

 

Öffnungszeiten und Preise

 

hier in der Präsentation:

 

Texte zum Thema:

 

andere Abteilungen:


Startseite - Histor. Museum
Register - Impressum
zur ZUM
© Badische Heimat 2003