2-3/03


Im Historischen Museum der Pfalz:

Römer und Franken

 

 

Das Kastell von Altrip

Die verheerenden Einfälle der Germanen und der Fall des Limes zwangen die Römer zu einer neuen Art der Grenzverteidigung. Das alte Konzept mit der Konzentration der Legionen an den Grenzen konnte dem Druck der Barbaren auf das römische Reich nicht standhalten. Im 4. Jahrhundert übernahmen daher schnelle berittene Eingreiftruppen und starke Flottenverbände den Schutz der römischen Provinzen. Daneben sicherten neue Wehrbauten strategisch wichtige Punkte, im Hinterland wurden Wehrtürme und Höhenbefestigungen neu angelegt.

Das Kastell Altrip, unter Kaiser Valentinian errichtet, ist ein beeindruckendes Beispiel einer neuen Befestigungsanlage. Es kontrollierte gemeinsam mit verschiedenen kleineren Befestigungen und rechtsrheinischen Brückenköpfen den Zusammenfluss von Rhein und Neckar

 

Die Ausstellung zeigt ein neu angefertigtes Modell des Kastells von Altrip.

Im Grundriss trapezförmig, wies die zum Rhein gelegene Seite der Befestigung die stattliche Länge von 141 Metern auf. Im Erdgeschoss konnten durch Ausgrabungen 4O Räume nachgewiesen werden, neben Mannschaftsunterkünften gab es Verwaltungs- und Vorratsräume sowie Speicher. Die Zimmer waren recht komfortabel ausgestattet, die Fußböden zum Teil mit Ziegelplatten belegt. Auch Fußbodenheizungen und Wandmalereien haben sich erhalten.

Der Innenhof blieb frei von Bebauung, die Trinkwasserversorgung wurde durch Brunnen gesichert. In der Festungsanlage sind Steine mit Inschriften und bildlichen Darstellungen früherer Bauten verarbeitet.

Das Ende des Kastells kam zur Neujahrsnacht 406/407 nach Christus.

Krieger der Sueben, Alanen und Vandalen setzten über den zugefrorenen Rhein bei Mainz und vernichteten den gesamten römischen Grenzschutz zwischen Bingen und Selz, bevor sie weiter nach Gallien vorstießen.

Die Festung wurde aber auch nach der Zerstörung als Wohnraum benutzt. Im 5. Jahrhundert siedelten neben der einheimischen Bevölkerung nachweislich auch Germanen in Altrip.

Ab dem 8./9. Jahrhundert wurden die Mauern jedoch abgetragen und die Steine für andere Bauwerke benutzt.

 

 

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