Nach dem Untergang des römischen Imperiums im Jahre 476
nach Christus übernahm alsbald ein germanischer Stammesverband die
Herrschaft in den gallischen und germanischen Provinzen - die Franken.
Für mehr als vier Jahrhunderte sollten ihre Könige auch über die Pfalz
herrschen und die spätere Entwicklung der Region entscheidend prägen.
Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung der Pfalz im frühen Mittelalter
nach, von den ersten Zeugnissen germanischer Siedler am Ende des
5. Jahrhunderts bis hin zu Spolien, die wohl von den Chorschranken
des karolingischen Domes zu Speyer stammen.
Im Zentrum aber stehen die
zahlreichen Grabfunde mit ihren reichen Beigaben an Waffen, Kleidung,
Schmuck und Gefäßen. Die Friedhöfe stellen häufig die einzige Informationsquelle
für diese Zeit dar und sind für viele pfälzische Gemeinden ein Nachweis
ihrer Existenz bereits im
6. und 7. Jahrhundert, lange vor ihrer
ersten schriftlichen Erwähnung.
Die Beigaben in den Gräbern spiegeln
den Status des Lebenden wider und sollten für ein standesgemäßes Dasein
im Jenseits sorgen. In der Ausstellung geben Stücke wie der byzantinische
Spangenhelm von Ungstein-Pfeffingen, die reichen Grabbeigaben des
Knaben von Speyer-Germansberg und die im Altrhein bei Otterstadt geborgenen
kostbaren Waffen eines Reiterkriegers einen Eindruck von der Herrschaftsstruktur
des Frankenreiches, vom König und seinen Gefolgsleuten.
Die Funde
berichten aber auch über Glaube und Aberglaube, von der Handwerkskunst,
denn weitreichenden Handel sowie vom Wandel des Geschmacks und der
Mode zur Zeit des frühen Mittelalters.
Die Zeit der Franken endete
mit denn Erlöschen der karolingischen Dynastie im Jahre 91 1 nach
Christus. Es begann die Entwicklung der Einzelstaaten, aus denn Reich
der fränkischen Könige entstanden in der Folge das Deutsche Reich
und das französische Königreich.