Die
Goldenen Hüte - Einzigartig und geheimnisvoll
Die
Besucher des Historischen Museums der Pfalz haben zum letzten
Mal für viele Jahre die Gelegenheit, die bislang vier existierenden
Goldenen Hüte gemeinsam in einer Präsentation zu erleben.
Denn aus konservatorischen Gründen werden die wertvollen
Goldkegel in den nächsten Jahren nicht mehr verliehen.
Die
Goldenen Hüte zählen zweifellos zu den rätselhaftesten und
zugleich faszinierendsten Goldfunden der Bronzezeit. Das
älteste der vier bekannten Exemplare wurde bereits 1835
auf einem Acker in der Nähe von Schifferstadt geborgen und
bildet heute einen Höhepunkt in der Dauerausstellung des
Historischen Museums der Pfalz. 1844 fand man in Frankreich
auf einem Feld bei Avanton in der Nähe von Poitiers Fragmente
eines vergleichbaren Stückes, den so genannten „Cône d’Avanton“,
also „Kegel von Avanton“. Vor der Entdeckung der beiden
anderen Goldenen Hüte verging jedoch fast ein ganzes Jahrhundert:
1953 barg man den Goldhut von Ezelsdorf beim Roden von Baumstümpfen.
In Bruchstücken gelangte er in den Besitz des Germanischen
Nationalmuseums in Nürnberg. Der vierte Goldhut gelangte
erst 1996 über einen Kunsthändler in das Berliner Museum
für Vor- und Frühgeschichte.
Alle
Hüte sind mit sehr großer Geschicklichkeit aus einem Goldbarren
getrieben worden und bestehen aus papierdünnen Wänden. Sie
sind äußerst kunstvoll von der Spitze bis zur Krempe mit
Punkt-, Strich- und Kreismuster verziert. Wozu diese großen
goldenen Kegel in der Bronzezeit dienten, wird seit ihrer
Entdeckung diskutiert. Aber erst Forschungen der letzten
zehn Jahre haben ihre Funktion als prunkvolle Kopfbedeckung
klar gestellt. Hinter der Ornamentik der Goldenen Hüte verbirgt
sich vermutlich ein komplexes kalendarisches Zahlenwerk.
Auch diese Hypothese konnte erst kürzlich plausibel dargelegt
werden.
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