Kult und Macht in der Bronzezeit

  

Bild:
Goldener Hut von Schifferstadt (Detail)
um 1300 vor Christus
Schifferstadt Gold
Höhe: 29,6 cm
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer, Peter Haag-Kirchner

Die Goldenen Hüte - Einzigartig und geheimnisvoll

Die Besucher des Historischen Museums der Pfalz haben zum letzten Mal für viele Jahre die Gelegenheit, die bislang vier existierenden Goldenen Hüte gemeinsam in einer Präsentation zu erleben. Denn aus konservatorischen Gründen werden die wertvollen Goldkegel in den nächsten Jahren nicht mehr verliehen.

Die Goldenen Hüte zählen zweifellos zu den rätselhaftesten und zugleich faszinierendsten Goldfunden der Bronzezeit. Das älteste der vier bekannten Exemplare wurde bereits 1835 auf einem Acker in der Nähe von Schifferstadt geborgen und bildet heute einen Höhepunkt in der Dauerausstellung des Historischen Museums der Pfalz. 1844 fand man in Frankreich auf einem Feld bei Avanton in der Nähe von Poitiers Fragmente eines vergleichbaren Stückes, den so genannten „Cône d’Avanton“, also „Kegel von Avanton“. Vor der Entdeckung der beiden anderen Goldenen Hüte verging jedoch fast ein ganzes Jahrhundert: 1953 barg man den Goldhut von Ezelsdorf beim Roden von Baumstümpfen. In Bruchstücken gelangte er in den Besitz des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Der vierte Goldhut gelangte erst 1996 über einen Kunsthändler in das Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte.

Alle Hüte sind mit sehr großer Geschicklichkeit aus einem Goldbarren getrieben worden und bestehen aus papierdünnen Wänden. Sie sind äußerst kunstvoll von der Spitze bis zur Krempe mit Punkt-, Strich- und Kreismuster verziert. Wozu diese großen goldenen Kegel in der Bronzezeit dienten, wird seit ihrer Entdeckung diskutiert. Aber erst Forschungen der letzten zehn Jahre haben ihre Funktion als prunkvolle Kopfbedeckung klar gestellt. Hinter der Ornamentik der Goldenen Hüte verbirgt sich vermutlich ein komplexes kalendarisches Zahlenwerk. Auch diese Hypothese konnte erst kürzlich plausibel dargelegt werden.

Goldene Zeichen
Kult und Macht in der Bronzezeit
8. Mai - 11. September 2005, Historisches Museum der Pfalz. Speyer

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