Kult und Macht in der Bronzezeit

  

Bilder:
Goldgefäße von Heroldingen-Huisheim
10. bis 9. Jh. v. Chr.
Gold (oben)
Foto: M. Eberlein, Archäologische Staatssammlung, München

Goldgefäßdepot von Borgbjerg (Seeland)
11. bis 9. Jh. v. Chr.
Gold (unten)
Foto: Kit Weiss, Dänisches Nationalmuseum, Kopenhagen

Glanzlichter der Ausstellung

Im Zentrum der Ausstellung stehen die vier berühmten „Goldenen Hüte“ der Bronzezeit. Es ist ein besonderes Unterfangen, diese herausragenden Zeugnisse des bronzezeitlichen Kultes in einer Ausstellung zu vereinen, da alle vier Hüte in ihren jeweiligen Museen absolute Glanzstücke darstellen. Dennoch ist es gelungen, alle vier Hüte im Original in dieser Ausstellung zu zeigen.

Reich ausgestattete Gräber wie die von Gönnebek und Unterglauheim, aber auch die Doppelgräber von Landau-Wollmesheim und von Neckarsulm zeigen die Prestigegüter und die Bewaffnung der bronzezeitlichen Schwertträger. Schwert, Messer, Rasiermesser und Pinzette aus Bronze, Gefäße aus Gold, Bronze und Ton sowie Trachtschmuck aus Gold und Bronze sind typische Grabbeigaben der Oberschicht in dieser Zeit. Das Doppelgrab von Neckarsulm wird in der Ausstellung komplett mit Grabbeigaben und Skelettmaterial präsentiert.

Ausgesprochen selten sind Gräber, in denen sich die Reste von vierrädrigen Prunkwagen erhalten haben. Es handelt sich um Fahrzeuge mit rein zeremonieller Zweckbestimmung, die zusammen mit ihrem toten Besitzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden sind. In der Ausstellung sind als prominente Beispiele hierfür das Wagengrab von Poing und Königsbronn zu sehen. Im Wagengrab von Poing fand man neben den eingeäscherten Resten des Toten und zahlreichen anderen Beigaben die bronzenen Beschlagteile eines vierrädrigen Wagens und der Schirrung für zwei Pferde.

Neben ihren Gräbern werden die Schwertträger seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. vornehmlich in Deponierungen in Flüssen und zu Land fassbar. Die Ausstellung präsentiert zahlreiche bedeutende Funde dieser Gattung wie die Flussdeponierungen von Roxheim oder die Depots von Reinheim. In den Zusammenhang der rituellen Vergrabung gehören auch die beiden Bronzeräder von Haßloch aus dem 9. Jahrhundert vor Christus. Sie stammen von einem vierrädrigen Zeremonialwagen und stellen, was die Guss-Technik anbelangt, eine Meisterleistung dar.

Eine außergewöhnlich kostbare Form der Deponierung sind Depots mit Goldschmuck und goldenen Gefäßen. Sie sind als besonders wertvolle Opfergaben einer einflussreichen und vermögenden Persönlichkeit zu deuten. Das kostbare Gefäßdepot mit sechs goldenen Schalen von Bjorgberg aus Dänemark ist in der Ausstellung ebenso zu sehen wie die beiden kostbaren Goldschalen von Terheide und das aus fünf Goldgefäßen bestehende Depot von Heroldingen-Huisheim. Auch der bisher schwerste Goldfund aus der Vorgeschichte der Schweiz, die eindrucksvolle große Goldschale von Zürich-Altstetten, stellt ein besonders eindrucksvolles Glanzlicht der Ausstellung dar.

Goldene Zeichen
Kult und Macht in der Bronzezeit
8. Mai - 11. September 2005, Historisches Museum der Pfalz. Speyer

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