Projekt kulturer.be
Lange
Zeit nahm man an, daß erst mit dem Ruprechtsbau am
Beginn des 15. Jahrhunderts die Baugeschichte des Heidelberger
Schlosses beginnt, da keine älteren Bauten erhalten
sind. Mit den Restaurierungsarbeiten am Ende des 19. Jahrhunderts
war jedoch auch eine umfangreiche archäologische Untersuchung
des Schlosses verbunden, die in der Nähe des Ruprechtsbaus
ein eindeutig spätromanisches Dreipassfenster (Bild
links) und in der Westwand des gläsernen Saalbaus
ein frühgotisches
Drillingsfenster (Bild unten) zu Tage brachten. Damit ist
eine Bautätigkeit in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
(Bild: Spätromanisches Architekturfragment in der Dauerausstellung
"Mittelalter") gesichert.
Dazu kommt, dass moderme archäologische Untersuchungen Bauschutt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu Tage gefördert haben.
Die Archäologen des frühen 20. Jahrhunderts gingen noch davon aus, daß es sich hierbei um die Reste des Heiligtums der sagenhaften Seherin Jetta handelte, von dem im 16. Jahrhundert die Rede war und das an der Stelle des heutigen Schlosses gestanden haben soll. Dieses "Heiligtum" entspringt jedoch der Fantasie der humanistischen Hofgeschichtsschreiber und sollte vermutlich den besonderen Rang der Pfalzgrafen betonen.
Das in der Westwand des Gläsernen Saalbaus gefundene Drillingsfenster dürfte seinen Formen nach zu urteilen eher in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts als an dessen Beginn gehören. Es gehört zu einem gotischen Palasgebäude, von dem an der Nordwand noch kleine Fenster und die unteren Lagen der Kellerwände erhalten sind.
Links die Südwand des Ludwigsbaus, in der z.T. noch Mauerreste und Fenster des Vorgängerbaus stecken, wie das kleine Schießschartenfenster links oder das Rundfenster oben. Sie können in dieser Form nur allgemein auf das 13. oder frühe 14. Jahrhundert datiert werden.
Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass es sich hierbei um Spolien, d.h. um wiederverwendete Bauteile handelt.
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