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In der Regierungszeit des Kurfürsten Ludwig V. wuchs sich die mittelalterliche Residenzburg zu einer riesigen Baustelle aus. Den Anfang machte ein neuer Wohnbau, der vor 1524 durch Kurfürst Ludwig V. errichtet wurde. Vermutlich wurden dabei ältere Bauteile eines Vorgängerbaus, der an die ältere innere Ringmauer angelehnt war, verwendet. Dieser Bau wird allerdings eher als Gäste- und Dienerbau angesprochen. Der Ludwigsbau war ursprünglich ein symetrisch um einen Treppenturm angelegter dreigeschossiger Bau, dessen nördliche (linke) Hälfte dann unter Ottheinrich für die Errichtung des Ottheinrichsbaus abgebrochen wurde. Die Wappentafel am Treppenturm zeigt die kurpfälzische Wappendreiheit: Pfälzer Löwe, Wittelsbacher Rauten und Vikariatsschild. Unter dem Wappen sind zwei Äffchen beim sogenannten Strangkatzenspiel, einen beliebten Spiel unter den jugendlichen Knappen am Hof, dargestellt. Beim Neubau des Ottheinrichsbaus diente der Treppenturm des Ludwigsbaus ebenso wie der des benachbarten Gläsernen Saalbaus zur Erschließung der Obergeschosse. Hier lag auch der Aufgang zu dem als Pagenwohnung dienenden Aufbau auf dem Apothekerturm. Beim Strangkatzenspiel wurde den beiden gegeneinander kämpfenden Jungen ein Tuch so um den Nacken gelegt, dass sie damit versuchen konnten, den Gegner auf ihre Seiten zu ziehen. In der Südwand des Ludwigsbaus stecken z.T. noch Mauerreste und Fenster des Vorgängerbaus, wie das kleine Schießschartenfenster links oder das Rundfenster oben. Sie können in dieser Form nur allgemein auf das 13. oder frühe 14. Jahrhundert datiert werden, wurden aber wohl an dieser Stelle nur in Zweitverwendung als Spolien eingebaut. |
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