Archäologie im Elsass


Eine grenzüberschreitende Partnerschaft

  

Die Mitwirkung von Experten aus Deutschland und der Schweiz rundete das kleine Team vor kurzem ab, das für die wissenschaftliche Konzeption des Projekts rund um das Archäologische Museum und das französische Forschungsinstitut für präventive Archäologie Inrap aufgestellt wurde.

Die Entwicklung der präventiven Archäologie wurde durch die enorme Zunahme großer Infrastrukturund Städtebaumaßnahmen sowie durch das Bewusstsein über eine immer schnellere und unwiederbringliche Zerstörung zahlloser archäologischer Stätten gefördert. Die Entstehung des Instituts Inrap [Institut national de recherches archéologiques préventives] im Jahre 2001 ist die jüngste Antwort auf diesen neuen Bedarf an Forschungsarbeiten. Eine oftmals prekäre Archäologie ersetzte man in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durch archäologische Arbeiten, die zwischen Bauherr und Grabungsleiter vertraglich geregelt wurden. Diese Verträge wurden unter der Ägide der Services régionaux de l'Archéologie (Bodendenkmalämter) aufgestellt und Grabungen fanden fortan ihren Platz in der Planung großer Baustellen. Dank dieser konzertierten Politik konnten beträchtliche Fortschritte für die Kenntnis der Vergangenheit erzielt werden, dabei werden die wirtschaftliche Aktivität und die erforderliche Berücksichtigung des archäologischen Erbes vor seiner Zerstörung in Einklang gebracht.

Das Institut Inrap ist daher zu einem privilegierten Partner des Archäologischen Museums für die Aufwertung der Ergebnisse archäologischer Forschungsarbeiten im Elsass geworden. Insbesondere wurde eine spezifische Partnerschaft im Rahmen dieser Ausstellung ins Leben gerufen, zu deren Kommissaren neben Bernadette Schnitzler, Konservatorin des Archäologischen Museums, Gertrud Kuhnle, Archäologin und wissenschaftliche Leiterin am Inrap, zählt, die die Grabungen an zwei der drei wichtigsten vorgestellten Standorte geleitet hat. Außerdem beteiligten sich mehrere andere Archäologen des Inrap durch die Präsentation ihrer Arbeiten über enger gefasste Themen an diesem Projekt: militärische Ausstattungsobjekte, militärische Steinbrüche, Ernährung etc.

Neben der Mitwirkung von Michel Reddé, Professor an der École Pratique des Hautes Études und Experte für antike Militärgeschichte wurden auch Archäologen aus der Schweiz ( Dr. Jürgen Trumm) und aus Deutschland ( Professor Dr. Alexander Heising, Martin Wieland) Teil des wissenschaftlichen Teams, das sich rund um diese Ausstellung gebildet hatte: Sie forschen über die Legionslager von Windisch (Schweiz) und Mainz (Deutschland) sowie über die römische Militärgeschichte. Im Übrigen wurden mehrere wichtige Leihgaben durch die Partner der Ausstellung ermöglicht.

    Texte: Musées de la Ville de Strasbourg, Musée archeologique

im Detail:

weiter:

siehe auch:

 

zurück:

Startseite | | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2010