Straßburg / Strasbourg


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Kirche St. Thomas

 

Grabmäler

In St. Thomas sind einige bemerkenswerte Grabmäler erhalten, darunter das bedeutende Grabmal für den französischen Marschall Moritz von Sachsen von Jean-Baptiste Pigalle (vollendet 1776), der Sarkphag für den Straßburger Bischof Adeloch des 9. Jahrhunderts aus der Zeit um 1130 sowie einige weitere Steine und Denkmäler.

Sarkophag des Bischofs Adeloch

Sarkophag des Bischofs Adeloch

Der Sarkophag aus heimischem Sandstein ist ein Werk des Meisters des Eschauer Kreuzgangs aus der Zeit um 1130. Bischof Adeloch selbst förderte im 9. Jahrhundert das hier bestehende Benediktinerkloster.

Der Sarkophag ruht auf vier kleinen Löwen und greift auf der Vorderseite mit seinen 7 Arkaden ein Motiv des 9. Jahrhunderts wieder auf. Die Säulen der Arkaden tragen in den Zwickeln stehende Ädikulen. In den mittleren Feldern der kniende Bischof Adeloch (mit Stab) vor dem segnenden Christus und einem Engel. In den Außenfeldern links eine Nereide auf einem Fisch und rechts ein Faun mit einer Schlange in der Hand.

Auf dem Deckel eine Inschrift des 16. Jahrhunderts:
ADELOCHVS PRAESVL AD DEI LAVDES AMPLIFICANDAS HANC EDEM COLLAPSAM INSTAURAVIT DCCCXXX. (Bischof Adeloch stellte, um den Ruhm des Herrn zu mehren, diese zerfallene Kirche wieder her. 830)

Grabplatte des Johannes Tauler

Johannes Tauler, ein Ritter "aus Österreich", verstarb 1356 und ist hier ohne die klassischen Insignien eines Ritters dargestellt. Die in ein gotisches Maßwerk eingestellt Figur ruht auf einem Löwen.

Die Umschrift (aufgelöst):
ANNO DOMINI M CCC LVI IDVS AVGVSTI OBIIT DOMINUS JOHANNES DICTUS TALER MILES DE AUSTRIA. ORATE PRO EO
(Im Jahr 1356 verstarb der Herr Johannes, genannt Tauler, Ritter aus Österreich. Betet für ihn.)

Grabplatte des Nikolaus Roeder

Die Grabplatte des 1510 verstorbenen Straßburger Bürgers Nikolaus Roeder zeigt den Verstorbenen als in sich zusammengefallenen Leichnam auf einer geflochtenen, am Kopf kissenartigen Unterlage liegend. Die genaue Beachtung der Anatomie bezeugt das naturwissenschaftliche Interesse des beginnenden 16. Jahrhunderts.Nikolaus Roeder ist der Auftraggeber des Ölbergs, der ursprünglich auf dem Kirchhof von St. Thomas aufgestellt war und seinen Platz jetzt im Nordquerhaus des Münsters gefunden hat.Die Umschrift beklagt die Nichtigkeit der irdischen Existenz (Beginn rechts oben in der Ecke):
Das ist mir bliben, das hab ich geben / Was ich behalten hat mich begeben / O Gott gib uns allen das ewig Leben

     

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