Über einer romanischen Vorgängerkirche des 11. Jahrhunderts,
die Bischof Wernher aus dem Haus Habsburg zugeschrieben wird,
errichtete romanisch-gotische Bischofskirche. Nach einem Brand
dieses ottonischen Baus wird 1176 ein Neubau, zunächst noch
in romanischen Formen, begonnen.
Mit dem Bau des Südportals, um 1220, beginnt die Zeit der
Gotik in Straßburg. Ist das Portal selbst noch romanisch,
zeigen die Figuren, vor allem die der Ecclesia und der Synagoge
an den Seiten, schon den Stil der vom Reims und Chartres geprägten
Frühgotik.
Das Mittelschiff folgt 1240-1275 und erreicht eine Länge
von 103 m und eine Höhe von 32 m (zum Vergleich: Speyer 72
m Länge, 14 m Breite, 32 m Höhe).
Die Westfassade, 1284 von Erwin von Steinbach (+1318) entworfen,
ist ein reifes Zeugnis der Straßburger Hochgotik. Ihr
besonderes Kennzeichen sind die drei reich mit Figuren besetzten
Portale.
Um 1340 ist das Rosengeschoss vollendet, 1365 wird der Zwischenraum
zwischen den Turmstümpfen (Plattform) geschlossen, was
der Westseite den Eindruck einer Schauwand nach Art der flämischen
Belfriede vermittelt.
1384 wird mit den Bauarbeiten am Turmhelm begonnen, der 1439
durch Johannes Hültz aus Köln vollendet wird.
Seither hat das eintürmige Straßburger Münster
seine charakteristische Fassade.
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