Enfin, redde m'r devun - Germain Muller


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Das Stück „Enfin…redde m’r nimm devun!“
 

Die Säuberungen und Vergeltungsaktionen der Nachkriegsjahre vertieften den Graben zwischen jenen, die sich dafür entschieden hatten, ins Elsass zurückzukehren, und jenen, die im „inneren Frankreich“ geblieben waren. 1949, als die Elsässer noch unter dem Schock der Kriegsereignisse standen, schrieb Germain Muller das Stück „Enfin…redde m’r nimm devun!“ (Reden wir endlich nicht mehr drüber). Er konfrontierte die Elsässer darin mit ihren traumatischen Erfahrungen. Durch die Darstellung dieser Ereignisse auf der Bühne trug das Stück zur Verarbeitung der tragischen Kriegserlebnisse und zur Versöhnung der Elsässer bei.

André Wenger (1927-1991), Programm für die WEiederaufnahme des Stücks " Enfin redde m’r nimm devun", 1980.
© Archives Germain Muller / Mario Hirlé, © Famille Wenger

Die zweiteilige Tragikomödie in 11 Bildern wurde am 19. März 1949 in der Aubette uraufgeführt. Es folgten über 200 Aufführungen im Theater des Cercle des officiers. 1974 wurde das Stück für das Fernsehen aufgezeichnet und in der Folge vielfach gesendet.

 

Das Stück stellt Situationen dar, mit denen die Elsässer im Zweiten Weltkrieg konfrontiert waren. Die Menschen erkannten ihre Geschichte darin wieder. Wenn Germain Muller die Elsässer ihre schmerzliche Vergangenheit erneut durchleben ließ, so in der erklärten Absicht, ihre Qualen zu lindern. Sein Meisterwerk setzte der Verdrängung ihrer traumatischen Erfahrungen ein Ende und leistete insbesondere in der unmittelbaren Nachkriegszeit einen wesentlichen Beitrag zur Versöhnung der Elsässer mit sich und ihrer Geschichte.

Rechts: Schallplattenausgabe der Aufführung zum 20. Jahrestag der Befreiung Straßburgs 1944, 1964. Bild: Privat

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