Abriss der Stadtgeschichte
Bayreuth, eine Rodungssiedlung der Grafen von Andechs-Meranien,
erstmals 1194 erwähnt, erhielt zwischen 1200 und 1230 das
Stadtrecht und kam 1260 an die Burggrafen von Nürnberg aus
dem Geschlecht der Grafen von Zollern. Machtzentrum der
so gebildeten Markgrafschaft Bayreuth war die Plassenburg
in Kulmbach.
1528
führten die Landesherren der Markgrafschaft die Reformation
und den lutherischen Glauben ein.
1603
verlegte Markgraf Christian, der Sohn des Kurfürsten Johann
Georg von Brandenburg, die Residenz von der Plassenburg
nach Bayreuth. Bereits 1440 - 57 war hier unter dem Markgrafen
Johann der Alchemist ein erste Schloss erbaut worden, das
in der Folgzeit vielfach um- und ausgebaut wurde. Sein Enkel
Christian Ernst war 1683 an der Befreiung des von den Türken
belagerten Wien beteiligt. Auf diesen militärischen Erfolg
geht der Markgrafenbrunnen, der heute vor dem Neuen Schloss
steht und ihn als Türkensieger zeigt, zurück. Markgraf
Georg Wilhelm ließ 1715 - 1719 das erste Schloss im Park
der Eremitage errichten. Einen Höhepunkt seiner Geschichte
erlebte Bayreuth in der Regierungszeit des Markgrafenpaares
Friedrich und Wilhelmine, der Lieblingsschwester Friedrichs
des Großen (1735-1763). In dieser Zeit entstanden unter
Leitung der Hofarchitekten Joseph Saint-Pierre und Carl
von Gontard zahlreiche repräsentative Bauten und Anlagen,
darunter das Markgräfliche Opernhaus als reich ausgestattetes
Barocktheater (1744-1748) und das Neue (Stadt)-Schloss mit
Hofgarten (1754 ff.). Die Eremitage wurde mit dem Bau des
Neuen Eremitage-Schlosses mit dem Sonnentempel (1749-1753)
umgestaltet und erweitert. Die 1742 gegründete Friedrichs-Akademie
wurde 1743 zur Universität erhoben, aber wegen der ablehnenden
Haltung der Bevölkerung nach schweren Ausschreitungen noch
im gleichen Jahr nach Erlangen verlegt. Von 1756 bis 1763
bestand auch eine Akademie der freien Künste und Wissenschaften. Markgräfin
Wilhelmine starb 1758. Markgraf Friedrich heiratete zwar
noch einmal, die Ehe war aber nur kurz und ohne Nachkommen.
Nach dem Tode des Markgrafen Friedrich im Jahre 1763 wanderten
viele Künstler und Kunsthandwerker nach Berlin bzw. Potsdam
ab, um für Friedrich den Großen zu arbeiten, da der Nachfolger,
Markgraf Friedrich Christian, wenig Kunstsinn bewies.
Nach dem Verzicht des letzten Markgrafen Alexander auf
die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth am 2. Dezember 1791
wurden die beiden Markgrafschaften zur preußischen Provinz.
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