Imperium der Götter


Die Ausstellung

 

Isis - „Universalgöttin aus Ägypten

Der Kult der altägyptischen Isis verbreitete sich in romanisierter, d.h. in einer von römischen Vorstellungen gestalteten Form im gesamten römischen Weltreich.

Die liebende Gattin des großen Gottes Osiris, fürsorgliche Mutter des göttlichen Horusknaben, war als Universalgöttin den Menschen Ansprechpartnerin in tausendfaltigen Noten. War es die altehrwürdige ägyptische Kulttradition, welche die Verehrer in den Bann der Göttin zog? Darauf scheint ihr bekanntestes Heiligtum römischer Zeit hinzuweisen, das Iseum in Pompeji, mit seiner dem ägyptischen Stil nachempfundenen Ausgestaltung und seiner kleinen „Kapelle“ für das im Kult benutzte heilige Nilwasser.

Oder lag die Attraktivität der „Ägypterin“ im breiten Spektrum der Verehrungsmöglichkeiten? Neben der öffentlichen Kultausübung mit volksfestartigen Feiertagen erfuhren auch die geheimen Mysterien großen Zuspruch. Diese stellten ihren Mitgliedern diesseitiges wie jenseitiges Heil in Aussicht. Wie vielfältig sich der Kultvollzug gestaltete, belegt auch das Doppelheiligtum in Moguntiacum/Mainz, das sich Isis mit der Göttermutter Mater Magna/Kybele teilte.

Bild: Isis lactans, die Göttin sitzend mit dem Horuskind. Ägypten, 25.-26. Dynastie
Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Statuette der Göttin Isis mit Harpokrates

Isis, in einem Korb sitzend, stillt ihren Sohn Harpokrates
Tonstatuette, H. 14,5 cm, römisch, 1. Jh. v. - 4. Jh. n. Chr. Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe

 

Isis
Neapel oder Umgebung, 2. Jh.

Statue im griechischen Stil. Typische Attribute wie das über der Brust geknotete Gewand, das Sistrum (Handklapper) und die Kanne für das heilige Nilwasser lassen eindeutig die ägyptische Göttin Isis erkennen.

© Neapel, Museo Archeologico Nazionale

 

Isis' Sohn Harpokrates wurde in Ägypten gewöhnlich als kindlicher Gott, als nackter Knabe mit der Jugendlocke sowie der Doppelkrone von Ober- und Unterägypten dargstellt. Er führt den Zeigefinger der rechten Hand (den "Lutschfinger") zum Mund. Das beruht auf der ägyptischen Sitte, nicht am Daumen, sondern am Zeigefinger zu lutschen, was von den Römern als Schweigegestus missverstanden wurde und Harpokrates zum Gott des Schweigens werden ließ.

Marmorstatue des Harpokrates
Rom, Tivoli, Hadriansvilla. H. 162 cm. Rom, Musei Capitolini

 

Grabaltar der Fabia Stratonice

Sistrum und Kanne bezeugen die Verehrung der Isis bei der Toten, die in Chiton und Palla dargestellt ist.

Bari, Unteritalien, ca. 90 - 110 n. Chr. Marmor, H. 135 cm.
Karlsruhe, Badisches Landesmuseum


"Verehrung der heiligen Wassers"
Dargestellt ist ein Priester in weißem Gewand, der aus einer Tempel tritt und das Gefäß mit dem heilkräftigen Nilwasser in Händen hält. Rechts ein dunkelhäutiger Priester "Anubis", links eine weiß gekleidete Priesterin (Isis). Auch die Begleitung der Szene durch Sphinx (rechts), Ibis (links) und Palmen deuten auf Ägypten. Im Vordergrund das Opfer durch einen Priester am Altar, rechts und links Chöre und Musiker.
Herculaneum, vor 79 n. Chr. Fresko, H. 96 cm
© Neapel, Museo Archeologico Nazionale

    Text: blm

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