Imperium der Götter


Die Ausstellung

 

Das frühe Christentum

Zwischen den Welten wandern – Das antike Christentum

Aus einer kleinen Gruppierung jüdischen Glaubens in Palästina entwickelte sich im Römischen Reich die Weltreligion des antiken Christentums. Ihr alternativloser Monotheismus forderte die Hingabe an einen als Vater angesprochenen Gott. Dieser hatte der Menschheit seinen Sohn als Erlöser und mit ihm die Vision der seligen Auferweckung nach dem Tode gesandt. Eine religiöse Ethik verlangte ein an den Glaubensgrundsatzen ausgerichtetes Verhalten von jedem einzelnen Christen.

Bild: Sgraffito eines Gekreuzigten mit Eselskopf,
Rom, Palatin, 2./3. Jh.

Die Darstellung verspottet die Christen (besonders den Christen Alexamenos) als Eselsanbeter und spiegelt die zeitgenössischen Vorbehalte gegen das Christentum wider.
Museo Nazionale Romano – Antiquarium Palatino

Dies verursachte in den ersten drei nachchristlichen Jahrhunderten Konflikte im Verhältnis zum römischen Staat und zur paganen Umwelt, bis die Kaiser im 4. Jh. als Schirmherren der christlichen Kirche die neue Religion zu ihrem Anliegen machten.

Im „römischen“ Christentum vollzog sich auch eine innere Entwicklung: Allmählich formierte sich ein kanonisches Schrifttum. In den Gemeinden verantwortete ein Priesterstand die religiöse Praxis (Liturgie).

Im Laufe der Zeit entstand zudem eine christliche Kunst mit einer neuartigen Architektur und symbolischen Bildern.


Vorderseite eines Sarkophags mit Szenen aus dem Evangelium (aus einem unbekannten Friedhof). Marmor, 1. Hälfte 4. Jahrh. B. 207 cm. Vatikan, Museo Pio Cristiano.

 

In römischer Erde – Die Katakombe der „Heiligen Marcellinus und Petrus“ und ihre Malereien

Die Katakomben waren unterirdische Nekropolen an den Straßen Roms. Einige von ihnen besaßen mit Malereien dekorierte Räumlichkeiten, so die christliche Katakombe der „Heiligen Marcellinus und Petrus“ an der Via Labicana. Die namensgebenden Märtyrer waren zwei Priester, die im Rahmen der Christenverfolgung unter Diocletian im Jahre 304 enthauptet wurden.

Die Grabkammer (cubiculum) Nr. 67 wies an den Wanden Nischen (loculi) für die Bestattung der Toten auf, die vermauert oder mit Steinplatten verschlossen waren. Die Fresken bildeten eine inhaltliche und formale Gesamtkomposition. Die Themen sind Metaphern für die Jenseits-, Erlosungs- und Auferstehungshoffnung der frühen Christen: An der Decke befinden sich ein Schafträger mit Herde, Symbol für ein glückliches, sorgenfreies Leben, gelegentlich auch für Christus, und die Geschichte des vom Seeungeheuer verschluckten Propheten Jonas, eine Parabel über Rettung und Auferstehung. An der Türwand ist die wunderbare Brotvermehrung zu sehen, ein symbolischer Hinweis auf die Eucharistie, sowie der trauernde Hiob als Vorbild im Glauben (links), das Quellwunder des Petrus als ein Verweis auf die Taufe und Noah in der Arche, eine Metapher für den Bund mit Gott (rechts).

    Text: blm

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