Imperium der Götter


Die Ausstellung

 

„Denn die Götter, wie es scheint, sehen auf euch herab, erhalten gnädig euer Imperium und verleihen euch die Gunst, es ewig zu besitzen.“
Aelius Aristides, Lobrede auf Rom 104

Götter, Kult und Religion im Römischen Reich

Im Imperium Romanum, insbesondere in der Kaiserzeit des 1. bis 4. Jh., waren Götter, Kult und Religion allgegenwärtig. Im öffentlichen Leben wie im privaten Alltag kommunizierten die Menschen mit den Göttern: Sie erkundeten deren Willen, huldigten oder dankten ihnen und baten sie um Hilfe. Der Politiker und Redner Cicero schrieb, die Römer betrachteten die religio, die „fromme Verehrung der Götter“ im Kult und seinen Ritualen, als Anliegen und Pflicht. Sie waren überzeugt: „...alles wird durch den Willen der Götter regiert, gelenkt, gesteuert."

Die römische Kultur kennzeichnete ein Nebeneinander von verschiedensten Gottheiten, Kulten und Traditionen, die sich gegenseitig beeinflussten. Auch „neue“ oder „fremde“ Götter fanden Aufnahme in die römische Götterwelt, das Pantheon. Die Hinwendung zu einzelnen Gottheiten konnte regionalen Gepflogenheiten oder persönlichen Vorlieben folgen. Ebenso die Kultpraxis, deren Ausdrucksformen sich äußerst abwechslungsreich präsentieren. Am häufigsten wurden Opfer und Weihgaben (Votive) dargebracht.

Der römische Götterhimmel als Übersicht in der Ausstellung: Göttervater Jupiter und seine Frau Juno sind die höchsten Götter, von ihren Kindern sind Apollo, Venus, Minerva, Merkur und Mars die bedeutendsten
Der römische Götterhimmel als Übersicht in der Ausstellung: Göttervater Jupiter und seine Frau Juno sind die höchsten Götter, von ihren Kindern sind Apollo, Venus, Minerva, Merkur und Mars die bedeutendsten.

Kult und religio „ Die fromme Verehrung der Götter

Was verstanden die Römer, die sich dem Geschichtsschreiber Sallust zufolge für die „religiösesten aller Sterblichen“ hielten, unter religio? Cicero umschrieb religio als „fromme Verehrung der Götter“ (cultus pius deorum). Eine solche bestand in der gewissenhaften Verrichtung kultischer Handlungen zur Aufrechterhaltung des guten Einvernehmens, des „Friedens", zwischen Mensch und Gottheit.

Kult war demnach praktisches Agieren, welches sich in einer Abfolge von Handlungen zum Ritual verdichtete, so z. B. bei Opfern und Weihgaben, den sog. Votiven. Um die Götter nicht durch fehlerhafte Rituale zu brüskieren, war die exakte Einhaltung von Regeln und Vorschriften notwendig, manchmal auch die Beteiligung eines religiösen „Spezialisten", z. B. eines Priesters. Gefordert war außerdem die richtige Einstellung, die „Frömmigkeit“ (pietas), bei der Verehrung der Götter.

Religio als Götterkult war zentraler Bestandteil römischer Identität. Der Mensch als Individuum, aber auch die Gemeinschaft, erlebte und verstand sich und die Welt in Bezug auf die Götter.

    Text: blm

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