Kloster
Lorsch wurde 764 durch
den Grafen Cancor aus dem verzweigten Haus der Robertiner gegründet
und bald darauf an das karolingische Königshaus
übergeben. Eine daraufhin einsetzende Welle von Schenkungen
an das Kloster war vermutlich für die Grundbesitzer der Region
eine Art politischer Stellungnahme für die Karolingerkönige und
verschaffte der Neugründung einen schnellen Zuwachs an Besitz.
Bis ins 11. Jahrhundert konnte das Kloster seine Stellung als Territorialmacht an
der Bergstraße und im Odenwald ausbauen. Im Bürgerkrieg des Investiturstreits
erlitt es allerdings große Besitzeinbußen.
Im späten 12. Jahrhundert unternahmen die Möche mit der Aufzeichnung der
alten Besitzurkunden den Versuch einer Reorganisation der Verwaltung (Lorscher
Codex),
dennoch
wurde 1232 das Kloster
an das Erzbistum Mainz übergeben und mit Prämonstratensermönchen
neu besiedelt.
Schwere Auseinandersetzungen zwischen Mainz und der Pfalz als Inhaber der Vogtei
kennzeichnen die weitere Geschichte des 13. Jahrhunderts.
Aus dieser
Auseinandersetzung geht die neuzeitliche badisch-hessische Landesgrenze hervor.
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