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Romains des villes, Romains des champs?

Die Ursprünge der Ausstellung

Das Projekt Romains des villes, Romains des champs? Visions récentes des cadres de vie de l’Alsace romaine (Römer in den Städten, Römer auf dem Land? Neue Einblicke in die Lebensumstände der Römer im Elsass)entstand durch die neuesten Arbeiten der Archéologie Alsace zur römischen Zeit und zur Spätantike im Elsass.

Die aktuellen Ausgrabungen, vor allem in Brumath, Duntzenheim, Horbourg-Wihr, Scherwiller und Steinbourg, haben dabei Siedlungen zutage gebracht, die die bereits bekannten Entdeckungen ergänzen. Aber unterschieden die Römer überhaupt zwischen städtischem Leben und dem Leben auf dem Lande?  Beim kritischen Vergleich der städtischen und ländlichen Begebenheiten in Hinblick auf Organisation, Architektur und Fundmaterial, kann man ebenso viele Ähnlichkeiten wie Unterschiede feststellen. Die Ausstellung möchte nun durch Interpretationsvorschläge in Form von (Lebens-)bildern verdeutlichen, dass die Fundstellen, wie sie heute zu sehen sind, nicht immer bis hin zur Unkenntlichkeit verkommene Ruinen waren, sondern standfeste Mauern voller Leben.

Thema 1: Raumplanung, Lebensumstände, Bauwerke

Die zahlreichen Eingriffe der präventiven Archäologie, die sich seit den 1980er Jahren vervielfachen, ermöglichen uns Einblicke in die Lebensumstände im römischen Elsass.

Sie erlauben uns, die Romanisierung des Elsass anhand seines dichten Straßennetzes zu belegen. Dies zeugt von einer großen Wohnvielfalt, die man sowohl im städtischen wie im ländlichen Kontext findet. Rund um die Städte (Strasbourg, Brumath...) bestimmen kleinere Ansiedlungen (Horbourg, Kembs, Sierentz, Koenigshoffen) und einzeln stehende Gehöfte (Scherwiller) die elsässische Ebene. Ein Netz an villae als Zentren landwirtschaftlicher Betriebe überzieht das Land (Steinbourg, Bergheim, Dutzenheim).

Lebensbilder der villa von Steinbourg und eines Stadtviertels von Horbourg-Wihr aus dem 2. Jh. n. Chr. P.Y. Videlier © Archéologie Alsace
Lebensbilder der villa von Steinbourg und eines Stadtviertels von Horbourg-Wihr aus dem 2. Jh. n. Chr.
P.Y. Videlier © Archéologie Alsace

Neben einer durch die Archéologie Alsace erstellten Tafel, die das römische Elsass zeigt, gibt eine originalgetreue Kopie von 1825 eine alte Karte der römischen Welt wieder, die in das 4. Jh. n. Chr. datiert. Die mittelalterliche Kopie wurde 1265 von einem Mönch in Colmar angefertigt und wird nach dem Namen ihres ursprünglichen Besitzers, Conrad Peutinger, einem Humanisten aus Augsburg, "Peutinger Karte" genannt. Die Rolle aus elf Blättern zeigt das Straßennetz des Römischen Reiches mit Flüssen, Gebirgen und 555 Städten in Miniaturansicht.

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