Projekt kulturer.be
Das Neue Schloss Meersburg war ab 1750 bis zur Aufhebung des Bistums 1803 die Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz.
1710 wurde unter Bischof Johann Franz Schenk von Stauffenberg durch den Baumeister Chr. Gessinger mit dem Bau am "Neuen Bau" begonnen, der Rohbau, der schon die späteren Ausmaße zeigte, wurde bis 1712 fertiggestellt. In der Folgezeit unterblieb allerdings der repräsentativer Ausbau, das Gebäude wurde als Wirtschafts- und Kanzleigebäude verwendet. Es enthielt zwar bereits im Obergeschoss die Folge von repräsentativen Apartements, die für eine fürstliche Residenz unabdingbar waren, allerdings war seltsamerweise der Bau eines ebenso repräsentativen Treppenhauses unterblieben.
Mit dem Regierungsantritt Kardinal Damian Hugos von Schönborn, der bereits Bischof in Speyer war und dort das Bruchsaler Schloss hatte erbauen lassen, wurde ab 1740 das bestehende Gebäude den Erfordernissen einer Residenz angepasst, indem der Baumeister Johann Georg Stahl aus Bruchsal nach Plänen von Balthasar Neumann ein repräsentatives Treppenhaus hinzufügte.
1741 bis 1743 folgte der Einbau der Schlosskapelle, ebenfalls nach dem Entwurf von Balthasar Neumann, die Ausstattung ist das Werk des Freskenmalers Gottfried Bernhard Goetz aus Augsburg (1708 - 1774) und des Stukkateurs Josef Anton Feuchtmayer (1696 - 1770).
Ab 1759 wurde durch Fürstbischof Kardinal Franz Conrad von Rodt unter der Leitung Franz Anton Bagnatos als Baumeister erneut umgebaut: Die baufällige Treppe musste erneuert werden, die barocke Fassade erhielt durch Vergrößerung der Fenster und Stuckierung der Fenster-Umrahmungen sowie durch Neugestaltung der geschwungenen Giebel-Aufsätze ein zeitgemäßerese Erscheinungbild im Stil des Rokoko.
Die Innenausstattung des Schlosses ist das Werk des kurmainzischen Hofmalers Giuseppe Appiani (um 1705-1786) und des Stukkateurs Carlo Pozzi (geb. 1735). Von Appiani stammen das Deckenbild im Treppenhaus "Verherrlichung des Fürstbischofs und des Hochstifts" (1761) und im Festsaal "Die Verehrung der göttlichen Vorsehung" (1762).
Meersburg, Neues Schloss, Aufriss der Stadt- und der Seeseite.
Badische Heimat 11 (1924) S. 127
im Detail: | |
aktuell: | 2015: Das Teehaus 2013: Supraporten für das Schloss |
weiter: |
Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017