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Groß-Comburg (Schwäbisch Hall)

Ansicht der Klosteranlage von Nordosten

1079 stifteten die Grafen von Comburg-Rothenburg an der Stelle ihrer seit dem 10. Jh. bestehenden Burg auf einem Umlaufberg des Kochers ein Benediktinerkloster und besiedelten es mit Mönchen aus Brauweiler. Unter der Leitung eines Hirsauer Möchs als Abt schloss sich das Kloster zwischen 1086 und 1088 an die Hirsauer Reform an. Nach dem Aussterben der Grafen von Comburg ging die Schutzvogtei an deren Erben, die Staufer über. Das Kloster erlebte unter Abt Hartwig (1104-39) eine Zeit der Blüte. 1318-19 ging die Abtei in den Besitz der Stadt Hall über, 1484 in den Besitz des Bischofs von Würzburg. Nach dem wirtschaftlichen Niedergang im 14. und 15. Jh. wurde das Kloster aufgehoben und in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt. Neuer wirtschaftlicher Aufschwung der Gemeinschaft seit der Mitte des 16. Jh. führte zu erneuter Bautätigkeit. Nachdem die Klosterkirche 1707 - 1715 neu errichtet worden war, blieb der Bau eines neuen Palais um die selbe Zeit unvollendet.

Äußeres KlostertorDas Kloster wurde in der Säkularisation 1802 aufgehoben, die Kirche dient seither als kath. Pfarrkirche, die Gebäude werden vom Land als Lehrerfortbildungsseminar genutzt.

Der Klosterbezirk ist noch einschließlich seines gesamten Mauerrings vollständig erhalten.

Aus dem 12. Jahrhundert stammen das innere Tor mit der darüber errichteten Michaelskapelle, dann die Erhardskapelle am Aufgang zur Klosterkirche, die drei Türme der ehemaligen Klosterkirche sowie der neben der Kirche gelegene Kapitelsaal.

Das 15. Jahrhundert erneuerte das innere Tor und die Bauten für die Chorherren, 1715 schließlich begann Propst Guttenberg mit dem Bau der repräsentativen Neuen Dekanei, die jedoch unvollendet blieb.

Links: Inneres Tor der Klosteranlage, der älteste erhaltene Bau des Klosters, frühes 12. Jh.
Gequaderte Torleibung mit seitlichen Löwenskulpturen an der Basis der das Torfeld zum Blendbogenfries hin abgrenzenden Wandvorlagen.
Im Obergeschoss die Michaelskapelle mit umlaufendem Arkadengang.


Die Erhardskapelle wurde wohl schon um 1145 als Totenkapelle über dem Aufgang zur Klosterkirche errichtet und gehört zu den ältesten Teilen der Anlage. Der sechseckiger Kapellenraum wird von einem ebenfalls sechseckigen Arkadenumgang umzogen.

Das Innere der Erhardskapelle ist im wesentlichen 1562 ausgemalt worden, nur über dem Altarraum hat sich das Fresko eines Kreuzigungsbildes von 1226 erhalten.




Mittelrisalit der 1707 - 15 errichteten Neuen Dekanei, deren Bau nur bis zum Mittelsrisalit mit dem bekrönenden Dreiecksgiebel gedieh.

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