Der berühmte „fränkische Flickenteppich“ mit
seiner Vielzahl kleiner Mark- und Burggrafschaften hat in Franken
nach dem Zerfall des Heiligen Römischen Reiches eine ungeheure
städtebauliche Vielfalt hervorgebracht.
Als Zeichen ihrer Macht und ihres Führungsanspruches ließen
die geistlichen und weltlichen Herrscher ihre Städte zu
oftmals prächtigen Residenzen ausbauen. In den freien Reichsstädten
waren es hingegen die reichen Patrizier, die durch ihre Bauten
selbstbewussten Bürgersinn und den Drang nach Unabhängigkeit
ausdrückten. Bis heute haben sich die historischen Stadtbilder
vielerorts weitgehend erhalten, und so kommt es, dass Frankens
Städtevielfalt in architektonischer wie auch kunsthistorischer
Hinsicht kaum zu überbieten ist. Viele Städte bzw.
Städtchen sind aufgrund ihrer Fülle von Sehenswürdigkeiten
und Museen weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt.
Sie stehen stellvertretend für die Vielfalt fränkischer
Stadterlebnisse und beanspruchen für sich zu Recht einen
ganz unverwechselbaren Charakter.
Ehemals freie Reichsstädte wie Dinkelsbühl, Rothenburg
ob der Tauber, Schweinfurt und Nürnberg oder das als Königshof
gegründete Fürth sind vorwiegend mittelalterlich geprägt,
wenn auch – wie in Schweinfurt – jüngere Baustile
wie die Renaissance ebenfalls ihre Spuren hinterlassen haben.
Die einstigen Residenzen Ansbach, Bayreuth, Erlangen, Kulmbach
und Coburg zeigen sich mit ihren Prachtbauten von der besten
Seite und lassen heute noch die Eleganz und den Prunk ihrer großen
Glanzzeiten erahnen. Glanz und Gloria herrscht auch in den fränkischen
Bischofsstädten. In Aschaffenburg, Bamberg, Eichstätt
und vor allem in Würzburg ließen die betuchten Bischöfe
Schlösser und Residenzen erbauen, die mit kühner Architektur
und kostbaren Kulturschätzen die Reisenden unserer Tage
noch heute in ihren Bann ziehen.
Ansbach gilt als die „Stadt des fränkischen Rokoko“ schlechthin.
Am berühmtesten Bauwerk der Stadt, der prachtvollen Markgräflichen
Residenz, lässt sich der heitere Stil dieser Epoche wunderbar
studieren. Lebendig wird das Zeitalter der Markgrafen von Ansbach
bei den „Ansbacher Rokokospielen“ im Juli, dann beleben
sich die Kulissen aus der Blütezeit der Stadt: Hofdamen
und Edle flanieren im Hofgarten und inszenieren ein regelrechtes
Schauspiel bei Musik und Feuerwerk. Alle zwei Jahre bildet darüber
hinaus die Internationale Bachwoche eine Bühne für
Musiker und Anhänger des großen Johann Sebastian Bach – seit
1948 ein Musikereignis von europäischem Rang. Dennoch hat
sich die Reihe ihren intimen Charakter und ihr stilvolles Flair
bewahrt. Die liebenswert verspielte Architektur der Stadt wurde
geprägt von den Baumeistern Gabriel de Gabrieli, den Brüdern
Zocha, Leopoldo Retty und Johann David Steingruber. Ihre Namen
stehen für das „Ansbacher Spätbarock“ und
die prachtvollen Raumschöpfungen des Rokoko.
Hoch auf einem Felsplateau über dem Main liegt die Stadt
Aschaffenburg an der bayerisch-hessischen Grenze. Die Mainzer
Erzbischöfe und Kurfürsten machten Aschaffenburg zu
ihrer zweiten Residenz, der Straßburger Baumeister Georg
Ridinger baute zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Auftrag des
Kurfürsten Johann Schweickard von Kronberg das imposante
fünftürmige Schloss Johannisburg im Stil der Spätrenaissance – bis
heute das Wahrzeichen der Stadt. König Ludwig I., dessen
Faible für den Klassizismus bekannt war, nannte Aschaffenburg
in Anspielung auf das milde Klima sein „bayerisches Nizza“ und
ließ über dem Main das Pompejanum errichten, ein Nachbau
des Hauses Castor und Pollux in Pompeji. Ein Spaziergang vom
Pompejanum zum Schloss Johannisburg gehört zu den unvergesslichen
Eindrücken eines Stadtbesuches. Blühende Rosen, mediterrane
Vegetation und plätschernde Brunnen lassen unwillkürlich
an den Ausspruch des Bayernkönigs denken.
Mit Brief und Siegel darf die Bistumsstadt Bamberg für
sich beanspruchen, eine der schönsten Städte in Franken
zu sein: Die UNESCO erklärte das gesamte Ensemble der Bamberger
Altstadt 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wer die Bamberger und
damit auch die 70.000-Einwohner-Stadt richtig kennen lernen will,
begibt sich am besten in eine der zahlreichen Brauereigaststätten
oder „auf“ den Bierkeller, um es sich beim berühmten
Bamberger Rauchbier und einer fränkischen Brotzeit gut gehen
zu lassen. Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der
liebenswerten, auf sieben Hügeln erbauten Stadt gehört
fraglos der berühmte viertürmige Bamberger Dom mit
dem dazugehörigen Idealbild des hochmittelalterlichen Reiters.
Das mitten in die Regnitz hinein gebaute, vom Wasser umflossene
Alte Rathaus ist eine jener raren Postkartenansichten, die von
der Wirklichkeit sogar noch übertroffen werden. Das Weltkulturerbe
Bamberg ist schon deswegen unbedingt sehenswert, weil hier alles
zusammentrifft, was als typisch fränkisch bezeichnet werden
kann - und das zu erforschen war schon immer eine spannende Entdeckungsreise.
Als Festspielstadt der Richard Wagner-Festspiele genießt
Bayreuth Weltruf. Jedes Jahr im Juli und August trifft sich ein
internationales Publikum zu den rund dreißig Aufführungen
im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel. Der bedeutsame
Teil der Bayreuther Geschichte begann 1603, als die Residenz
der Markgrafschaft von Kulmbach nach Bayreuth wechselte. Die
stürmische Entwicklung der Stadt in ihrer neuen Rolle ist
vor allem der kunstsinnigen Markgräfin Wilhelmine, der Schwester
Friedrichs des Großen, zu verdanken. Sie verwirklichte
in Bayreuth ihre Träume von einem „irdischen Arkadien“ und
ließ die historische Parkanlage Eremitage, barocke Schlösser
und Bauten errichten. Darunter auch das Markgräfliche Opernhaus,
welches sich als einzigartiges Barockjuwel mit dem UNESCO-Welterbetitel
schmücken darf. Richard Wagner rückte die Stadt rund
hundert Jahre nach dem Ende der Markgrafenzeit, das zwischenzeitlich
preußisch, napoleonisch und schließlich 1810 bayerisch
geworden war, in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit.
Der Dichter Jean Paul Friedrich Richter lebte und wirkte in Bayreuth;
Franz Liszt ist hier begraben. Heute überrascht die Wagnerstadt
mit einer vielseitigen Museenlandschaft und einem niveauvollen
Kulturangebot.
Für zwei Dinge ist die Stadt Kulmbach weithin bekannt:
für ihr Bier und für die Plassenburg oberhalb der Stadt.
Die beeindruckende Festungsanlage ist eine der bedeutendsten
Renaissancebauten Deutschlands und überragt als weithin
sichtbares Wahrzeichen die Markgrafenstadt. Die Burg beherbergt
in ihrem Inneren mehrere bedeutende Museen. Das bekannteste davon
ist das Deutsche Zinnfigurenmuseum, das als größte
Sammlung der zinnernen Kostbarkeiten weltweit gilt. Ein unvergleichliches
sommerliches Erlebnis sind auch die Open-Air Veranstaltungen
im prachtvollen „Schönen Hof“ der Plassenburg.
Die ehemalige Siedlung der Grafen von Schweinfurt, die im 11.
Jahrhundert an das Geschlecht der Dießen-Andechser übergegangen
war, erlebte im Mittelalter ihre Blütezeit. Die Andechser
erbauten im ersten Drittel des zwölften Jahrhunderts die
erste Veste Plassenburg und gründeten in der heutigen Oberen
Stadt eine Marktsiedlung und eine Kirche. Im Jahre 1180 erhielten
sie von Kaiser Barbarossa die Reichsfürstenwürde und
den Titel der Herzöge von Meranien. 1260 fiel Kulmbach an
das thüringische Grafengeschlecht Orlamünde, 1340 übernahmen
die hohenzollernschen Burggrafen von Nürnberg Kulmbach und
die Plassenburg. Heute führt ein Spaziergang durch die malerische
Altstadt mit ihren Türmen und historischem Fachwerk vorbei
an Zeugnissen der Vergangenheit. Wer sich auf anschauliche Weise über
Bierkultur und Kunst des Bierbrauens informieren will, ist im
Kulmbacher Mönchshof Bräuhaus richtig: Dort ist das
Bayerische Brauerei- und Bäckereimuseum zu Hause. Als Höhepunkt
im Jahreslauf gilt die „Kulmbacher Bierwoche“ im
Juli/August, eines der bekanntesten fränkischen Bierfeste
mitten in der Stadt.
Der berühmteste Coburger ist ein 21-jähriger Prinz,
der 1840 nach England ging, um dort Queen Victoria (1819-1901)
zu ehelichen. Die Love-Story des 19. Jahrhunderts dauerte 21
Jahre und ist ein Beispiel dafür, wie das kleine Herzogtum
Coburg mit dem großen Herzogshaus Weltgeschichte machte.
Jahre nach dem frühzeitigen Tod von Prinz Albert, dessen
deutsche Heimat sie oft und gern besuchte, musste sich die Queen
von ihrem Premier anhören: „Majestät, Sie können
das Empire nicht von Coburg aus regieren.“ 1056 bezeichnet
der Name Coburg nur den Festungshügel, der von einer der
großartigsten Burganlagen Deutschlands bekrönt wird.
Als herzogliche Residenz ab 1540 wandelt sich das mittelalterliche
Stadtbild. Insbesondere Herzog Johann Casimir (1564 - 1633) setzt
bauliche Akzente, die zum Beispiel mit dem Residenzschloss Ehrenburg
heute noch das Bild der Stadt prägen. Coburg war zu allen
Zeiten Anziehungspunkt für Künstler und Persönlichkeiten
des Geisteslebens, darunter Martin Luther, der hier 1530 während
des Augsburger Reichstages auf der Veste Zuflucht gefunden hatte.
Der Dichter und Orientalist Friedrich Rückert wurde begeisterter
Coburger, der Walzerkönig Johann Strauß vermählte
sich zum Verdruss der Wiener im Herzogtum. Heute setzt das Internationale
Sambafestival jedes Jahr im Juli einen lebensfrohen und farbenprächtigen
Akzent im Coburger Veranstaltungskalender.
Dinkelsbühl zeigt sich jedes Jahr Mitte Juli genau so,
wie sich die meisten Reisenden die mittelalterliche Stadt an
der Romantischen Straße vorstellen: Zauberhafte Winkel
und Gassen sind die Kulisse für die weltberühmte „Dinkelsbühler
Kinderzech-Festwoche“. Das Historienspiel mit seiner Geschichte
aus dem Dreißigjährigen Krieg erzählt vom Türmerstöchterlein
Lore, das die Stadt durch ihren Liebreiz vor dem Einfall der
Schweden gerettet hat. Während der Festwoche lagern die
Schweden wieder wie anno 1632 vor den Toren der Stadt, beim Festzug
ist das Türmerstöchterlein an der Spitze eines farbenprächtigen
Umzuges zu finden, und die berühmte Dinkelsbühler Knabenkapelle
bestimmt mit Pauken und Trompeten den Takt der Festtage. Auch
zu anderen Zeiten macht Dinkelsbühl mit seinem mittelalterlichen
Erscheinungsbild den Eindruck, als sei dort die Uhr stehen geblieben.
Trotzdem ist Dinkelsbühl kein großes Museum, sondern
eine liebens- und lebenswerte Stadt mit einer durch-gehend erhaltenen
2,5 Kilometer langen Mauer und 18 Türmen. Mitte des 15.
Jahrhunderts wurde der Grundstein zum Münster St. Georg
gelegt, das als eine der am schönsten Hallenkirchen Süddeutschlands
gilt.
Das barocke Bild der Stadt und die zauberhafte Lage mitten im
Naturpark Altmühltal machen Eichstätt zu einem ausgesprochen
anmutigen und heiteren Gesamtkunstwerk. Das spürt der Gast
auf Anhieb, wenn er durch die lebenslustige Stadt mit der einzigen
katholischen Universität in Deutschland bummelt. Das geistige
und das geistliche Leben gehören in Eichstätt seit
jeher zusammen. Schließlich wurden das Kloster „Achistadi” und
dessen Bischof Willibald schon 762 urkundlich genannt. Im Jahre
1305 wurden die Eichstätter Bischöfe als Fürstbischöfe
zugleich geistliche und weltliche Herren und statteten ihren
Regierungssitz mit repräsentativen Bauten aus. Der Residenzplatz,
gestaltet von den fürstbischöflichen Baumeistern Gabriel
de Gabrieli und Maurizio Pedetti, die Willibaldsburg mit ihren
weltberühmten Versteinerungen, der Dom, der Marktplatz und
die idyllischen Altmühlpromenaden prägen heute das
charmante Bild der Stadt, über die Theodor Heuss gesagt
hat: „Eichstätt gehört nicht zu den großartigen,
doch zu den köstlichen Dingen in Deutschland.“
Die Hugenottenstadt Erlangen, 1002 erstmals in einer Schenkungsurkunde
Kaiser Heinrichs II. an das neu gegründete Würzburger
Stift Haug erwähnt, gilt als eine der besterhaltenen barocken
Planstädte Deutschlands. Der eigentliche Aufstieg der Stadt
begann 1686 mit der Ansiedlung der Hugenotten durch Markgraf
Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth und den Bau der barocken
Neustadt „Christian Erlang“. Das markgräfliche
Schloss mit seinem prachtvollen Garten, Orangerie und Konkordienkirche
ist das Herzstück der Erlanger Innenstadt. Die rechtwinklig
angelegten Straßen, die Hugenottenkirche, Markgrafentheater,
Schloss und Schlossgarten und Botanischer Garten gelten als ein
architekturhistorisch herausragendes Ensemble. Heute residiert
im Markgrafenschloss die Verwaltung der im Jahre 1743 gegründeten
Friedrich-Alexander-Universität. Nach 1945 stellte vor allem
das Unternehmen Siemens die Weichen für einen bis heute
erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Als „Bundeshauptstadt
der Medizin“ ist Erlangen bedeutender Standort der medizinischen
Forschung und zeichnet sich jedoch auch durch eine fröhliche
Lebenskultur aus. Alljährlicher Höhepunkt der Feste
ist die Erlanger Bergkirchweih, das vermutlich älteste Bierfest
der Welt.
Mit über 2.000 Baudenkmälern weist das geschichtsträchtige
Fürth, erstmals 1007 in einer Urkunde König Heinrichs
II. erwähnt, die höchste Denkmaldichte in ganz Bayern
auf. Bei einem Stadtspaziergang erleben Besucher die Architekturgeschichte
der „Kleeblattstadt“ vom, nach dem Dreißigjährigen
Krieg errichteten, Altstadtkern bis hin zu den großstädtischen
Ensembles aus Jugendstil und Gründerzeit. Das Kleeblatt
im Stadtwappen gilt als Symbol für die „Dreiherrschaft“ der
Herren von Bamberg, Ansbach und Nürnberg, die sich Jahrhunderte
lang um die Macht in Fürth stritten. Heute steht das Kleeblatt
für Innovation und Wissenschaft, aber auch für viel
Grün mitten in der kleinen Großstadt am Zusammenfluss
von Rednitz und Pegnitz. Der Fürther Stadtpark gilt als
Gartendenkmal von nationaler Bedeutung. Die „Fürther
Freiheit“, ein wunderbarer Platz in der Altstadt, war 1835
Zielort des „Adlers“, der ersten deutschen Eisenbahn,
auf seiner legendären Fahrt von Nürnberg nach Fürth.
Daneben erstreckt sich der mediterran anmutende Grüne Markt,
auf dem jährlich im Oktober die Michaeliskirchweih mit ihrem
berühmten Erntedankfestzug buntes Leben in die Stadt bringt.
Bratwürste und Lebkuchen, Burg und Christkindlesmarkt prägen
das Bild vieler Besucher von der Franken-Metropole Nürnberg.
Doch die Halbmillionenstadt bietet darüber hinaus einen
hohen Erlebniswert und in der Altstadt ein Wohlfühl-Flair,
das geradezu zum Bleiben verführt. Der Besucher entdeckt
auf Schritt und Tritt historische Bauwerke, auf die Nürnberg
mit Recht stolz ist, denn sie prägten schon zur Zeit Albrecht
Dürers die Silhouette der Stadt. Die „Weltstadt des
Mittelalters“ mit ihrer Vorbildfunktion für Stadtstaaten
wie Florenz oder Venedig erschließt sich dem Städtebummler überall
in der Altstadt. Nürnberg mit seinen weltberühmten
Sehenswürdigkeiten wie der Kaiserburg, dem Germanischen
Nationalmuseum oder dem Dürerhaus ist wie ein Geschichtsbuch,
denn hier wird über die Jahrhunderte hinweg europäische
Vergangenheit sichtbar. Nürnberg ist aber auch ein Beispiel
dafür, dass sich Größe und Macht nicht über
Epochen hinweg konservieren lassen. Dem Niedergang nach dem Dreißigjährigen
Krieg folgte knapp 200 Jahre später der harte Aufstieg zu
Bayerns Industriestandort Nr. 1 - die erste deutsche Eisenbahn
ist dafür ein Beispiel. Die Zeit der Romantik und Richard
Wagners „Meistersinger“ sorgten für eine regelrechte
Verklärung: Von des deutschen Reiches Schatzkästlein
war nach zwölf Jahren Naziterror 1945 nicht mehr viel übrig
geblieben. Mit dem Internationalen Menschenrechtspreis, der Straße
der Menschenrechte am Germanischen Nationalmuseum und des Dokumentationszentrums
Reichsparteitagsgelände unterstreicht Nürnberg seine
Rolle als Stadt des Friedens und der Menschenrechte. Heute zählt
Nürnberg nicht zuletzt wegen des behutsamen Wiederaufbaus
zu den beliebtesten Städtereisezielen in Deutschland, weil
nur hier die Reise in zwei Welten Wirklichkeit wird.
Das mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber ist der Inbegriff
romantischer Städtereisen und für Gäste aus aller
Welt eine Art Stein gewordene Liebeserklärung. Die festlich
gestalteten Pfingsttage mit dem historischen Spiel „Der
Meistertrunk“ zählen zu den Lieblingsveranstaltungen
der Besucher. Eine Kurzfassung der Ereignisse von 1631, als Altbürgermeister
Nusch auf Veranlassung von General Tilly 3 1/4 Liter Wein zur
Rettung der Stadt auf einen Zug getrunken haben soll, zeigt täglich
die Meistertrunkuhr im Gebäude der Ratstrinkstube am Marktplatz.
Dass schon die Anfahrt nach Rothenburg über die traditionsreiche
Burgenstraße oder die berühmte Romantische Straße
führt, passt ganz in die Programmplanung für eine zauberhafte
Entdeckungsreise. Die Silhouette der Stadt hoch über dem
Taubertal hat Rothenburg den Beinamen „Fränkisches
Jerusalem“ eingebracht. Hinter der gewaltigen Stadtmauer
aus dem 14. Jahrhundert, deren Wehrgang auf einer Länge
von 2,5 Kilometern sogar begehbar ist, finden sich in den romantischen
Gassen Sehenswürdigkeiten par excellence. Heute gehört
Rothenburg ob der Tauber zu den Top-Reisezielen Europas.
Wie Schweinfurt zu seinem Namen kam, ist bis heute ungeklärt,
wenn sich auch Historiker nach wie vor um eine Deutung bemühen.
Der Name ist seit 791 als „Suinfurt“ urkundlich bezeugt
und hat sich schließlich zu „Schweinfurt“ entwickelt.
Sicher ist nur, dass zu keinem Zeitpunkt Schweine über eine
Furt im Main getrieben wurden. Heute ist die im Mittelalter zweimal
komplett zerstörte „Kugellagerstadt“ ein Ort,
in dem Kunst, Kultur, bemerkenswerte Architektur, Wissenschaft
und Tradition erlebbar sind. Ein Meilenstein in der neueren Geschichte
war im Jahr 2000 die Eröffnung des Museums Georg Schäfer.
Der eindrucksvolle moderne Bau fügt sich perfekt in die
historische Umgebung der Altstadt ein. Die von dem Schweinfurter
Industriellen Georg Schäfer (1896 - 1975) zusammengetragenen
Gemälde gelten als weltweit bedeutendste Privatsammlung
der Kunst des 19. Jahrhunderts aus dem deutschsprachigen Raum.
Carl Spitzweg ist hier mit der weltweit größten Sammlung
seiner Werke vertreten, darüber hinaus sind zahlreiche Werke
von Adolph Menzel, Caspar David Friedrich, Max Liebermann und
weiteren Künstlern zu bewundern. Seit 2009 bietet das ehemalige
Ernst-Sachs-Bad mit seiner modernen Architektur eine ideale Heimat
für die Kunsthalle Schweinfurt. Neben den städtischen
Kunstsammlungen und den Exponaten des Kunstvereins Schweinfurt
wird dort auch die Sammlung Josef Hierlings ausgestellt. Diese
Dauerpräsentationen werden durch vier bis fünf spannende
Wechselausstellungen im Jahr bereichert.
Die lebendige Frankenwein-Metropole Würzburg liegt inmitten
von Weinbergen, überragt von ihrem Wahrzeichen, der Festung
Marienberg. Von dort aus - hoch über dem Main - erschließt
sich die ganze Schönheit der barocken Stadt auf einen Blick.
Die unzähligen Kirchen fallen als erstes auf und erinnern
daran, dass Würzburg seit über 1200 Jahren geistlicher
Mittelpunkt der Region ist. Der romanische Dom und das benachbarte
Neumünster, die spätgotische Marienkapelle am Markt,
der mächtige Renaissancebau der Universitätskirche
und der Rathausturm an der Ostseite der Alten Mainbrücke
prägen eine eindrucksvolle Stadtsilhouette. Unter der Herrschaft
des kunstsinnigen Hauses Schönborn erlebte Würzburg
seine Blütezeit. In dieser Zeit schuf Balthasar Neumann
von 1720 bis 1744 das „Schloss über allen Schlössern“,
die Residenz. Weltberühmt ist auch das von Tiepolo geschaffene
Deckenfresko über dem Treppenaufgang der Residenz, das größte
Deckenfresko der Welt. Mit Aufnahme der Residenz in die Liste „UNESCO-Weltkulturerbe
der Menschheit“ im Jahr 1981 wurde die Bedeutung nachhaltig
unterstrichen. Aber Würzburg prunkt nicht nur mit dem Glanz
und Gloria vergangener Tage, sondern begeistert auch durch seine
lebendige und fröhliche Atmosphäre. In Würzburg
versteht man zu leben und zu genießen – am Besten
bei einem Schoppen Frankenwein in einer urigen Weinstube.
Für die optimale Vorbereitung einer Städtereise nach
Franken bietet der Tourismusverband Franken umfangreiches Servicematerial
an. Neben der Broschüre „Die Fränkischen Städte“ können
auch die „Reisetipps 2015“ kostenfrei bestellt werden.
Außerdem ist hierzu eine Applikation („App“)
fürs iPhone und Smartphone verfügbar. Die kostenlose
Software ermöglicht es, sämtliche Inhalte der Website
www.die-fraenkischen-staedte.de mit detaillierten Kartenmaterial,
Veranstaltungstipps und vielen weiteren Infos aus dem AppStore
downzuloaden.
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