Rundgang durch die Ausstellung
„Mumien in Kirchen und Klöstern“ widmet sich der
nächste Ausstellungsabschnitt. Der christliche Glaube misst
dem irdischen Körper wenig Wert bei. Dennoch bediente sich
auch die Kirche der Mumifizierungstechniken, etwa zur Konservierung
von Reliquien. Aber auch durch besondere klimatische Bedingungen
in Krypten und Gruften kam es in Kirchen und Klöstern zu
natürlichen Mumifizierungen, beispielsweise im Kapuzinerkloster
in Palermo oder der Stiftskirche St. Servatius in Quedlinburg.
Die Ausstellung zeigt Mumien aus der Dominikanerkirche von
Vác in Ungarn. Die Krypta dieser Kirche war zugemauert und
vergessen worden. Erst 1994 kam sie bei Sanierungsarbeiten
wieder zutage. Die große Überraschung: Die Särge im Gewölbe
enthielten keine Skelette, sondern 265 gut erhaltene mumifizierte
Leichname aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zu verdanken
ist die Erhaltung einem einzigartigen Mikroklima. Bei den
vier Mumien in den rem handelt es sich um die Familie Orlovits:
Mutter, Vater und zwei Kinder.
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