Landeskunde Städte > HeidelbergStadtteile > Handschuhsheim

Grabmäler in der St. Vitus-Kirche

Handschuhsheim ist der nördlichste der Heidelberger Stadtteile und in seinen älteren Teilen schon ganz von der Lage an der Bergstraße und am Ausgang des Mühltals geprägt. Der westliche Teil in der Ebene wird zu großen Teilen von den Gartenbaubetrieben und ihren Anlagen eingenommen.

Der Ort kam im 8. und 9. Jahrhundert durch zahlreiche Schenkungen fast vollständig in den Besitz des Klosters Lorsch, das einen großen Villikationshof unterhielt. Die hier ansässigen Ministerialen des Klosters, die nach dem in der Familie vorkommenden Namen "Ingrame" genannt werden, wechselten im 13. Jahrhundert in die pfälzische Ministerialität und siedelte nach Heidelberg und Wieblingen um. Die Herrschaft über den Ort hatten die Herren von Schauenburg (Dossnheim) inne. Sie kam 1319 an Kurmainz und 1466 als Pfandbesitz an Kurpfalz. Mit dem Bergsträßer Rezess von 1650 kam der Ort ganz an Kurpfalz.

Die seit dem 13. Jahrhundert auftretenden Herren von Handschuhsheim hatten ihren Sitz in der Tiefburg und trugen ihre Rechte von Kurmainz zu Lehen. Nach dem Tod des letzten Handschuhsheimers 1599 fiel der Besitz an die Herren von Helmstadt.

Grabmal des Heinrich von Handschuhsheim, gestorben 1376Neben der Tiefburg selbst legen die Grabmäler der Herren von Handschuhsheim in der St. Vitus-Kirche Zeugnis ab vom spätmittelalterlichen Adel im Ort.

Das Grabmal Heinrichs von Handschuhsheim, (+1376) ist der älteste der Steine in der Kirche und zugleich "der mit dem größten Handschuh".

Das Wappen der Herren von Handschuhsheim ist ein sogenanntes sprechendes Wappen, das vom Ortsnamen und seiner volksethymologischen Deutung abgeleitet ist.

 

im Detail:  
siehe auch:  
weiter:  

Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017